Saar-Abgeordnete geteilter Meinung bei Hilfen für Athen

Saarbrücken · Jo Leinen, SPD-Europaabgeordneter, macht sich für eine Neuregelung der griechischen Schulden stark: "Ob Schuldenschnitt, Umschuldung oder irgendeine Form der Restrukturierung, ohne das wird uns das Thema Griechenland noch Jahrzehnte beschäftigen", sagte er gestern der SZ.

Einen Grexit lehnt Leinen entschieden ab - "wegen der Folgen, die nicht zu kalkulieren sind". Leinen fordert "trotz aller Kalamitäten" eine gemeinsame "Kraftanstrengung" der Geberländer und ist überzeugt: "Da geht noch was." Auch wenn es in der derzeit aufgeladenen Stimmung schwer falle.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Alexander Funk aus Bexbach sieht nun die griechische Regierung in der Pflicht. "Es gibt keine Hilfe ohne Gegenleistung", sagte Funk auf Anfrage unserer Zeitung. Griechenland müsse endlich seine Ausgaben durch eigene Einnahmen decken. "Ein Schuldenschnitt wäre der falsche Weg." Davon würde ein verheerendes Signal an andere europäische Länder ausgehen. Funk hatte in der Vergangenheit Rettungspakete für Griechenland konsequent abgelehnt und galt damit als Abweichler in der Unionsfraktion. "Ich habe schon vor fünf Jahren gesagt: Griechenland ist pleite." Jetzt räche sich der damals gewählte Kurs in der Rettungspolitik der Euro-Staaten: "Nun sind die europäischen Steuerzahler die Gläubiger Griechenlands."

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