Öl-Preis und Euro-Kurs kurbeln Wirtschaft an

München/Saarbrücken · Der befürchtete Abschwung könnte ausfallen. Die Stimmung in deutschen Chefetagen hellt sich deutlich auf. Billiges Öl und ein schwacher Euro erleichtern die Geschäfte. Auch Saar-Firmen sind optimistisch.

Überraschung für Ökonomen: Erstmals seit April hat sich die Stimmung in den Chefetagen deutscher Unternehmen wieder aufgehellt. Die Hoffnung wächst, dass die zuletzt schwächelnde Konjunktur im kommenden Jahr wieder Fahrt aufnimmt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex verbesserte sich im November deutlich von 103,2 Punkten im Vormonat auf 104,7 Punkte, wie das Ifo-Institut gestern in München mitteilte. Die Unternehmen schätzten danach sowohl ihre derzeitige Lage als auch ihre Aussichten für die kommenden sechs Monate besser ein. "Der Abschwung ist zumindest unterbrochen", erklärte Ifo-Chef Hans-Werner Sinn.

Für bessere Stimmung in den Chefetagen sorgt der Euro , der zuletzt gegenüber anderen Währungen deutlich an Stärke verloren hat. Ausfuhren von Waren "Made in Germany" werden dadurch billiger. Rückenwind bekommen die Firmen - vor allem die Industrie - auch vom gesunkenen Ölpreis, also günstigerer Energie. Sinkende Preise für Benzin, Diesel und Heizöl entlasten zudem die Verbraucher und erlauben ihnen mehr Konsum. Der Handelsverband HDE prognostiziert für das diesjährige Weihnachtsgeschäft ein Umsatzplus von 1,2 Prozent auf 85,5 Milliarden Euro .

Die Saarwirtschaft zeigt sich derweil robust. Im November beurteilten die von der IHK befragten Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage ähnlich gut wie im Vormonat. Der IHK-Lageindikator sank zwar geringfügig um 0,3 Punkte, liegt mit 29,5 Zählern aber weiterhin deutlich über seinem langfristigen Durchschnitt. Trotz eines leichten Rückgangs um 0,5 Punkte liegt der IHK-Erwartungsindikator mit 4,1 Punkten weiter im positiven Bereich. Positive Meldungen kamen vor allem aus der Industrie.

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