Erotikschiffe auf dem Bodensee vor Aus

Konstanz · Um im Streit über Sexpartys auf Schiffen am Bodensee die Wogen zu glätten, verschärfen die Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) die Vorgaben für Charterverträge. Künftig dürfe es keine „gesonderten Einrichtungen für sexuelle Handlungen“ mehr geben, sagte gestern BSB-Geschäftsführerin, Petra Pollini.

Auch "Flatrate-Partys", die ausdrücklich zum Alkoholkonsum aufrufen, seien Tabu. Der Grund sei nicht sexuelle Intoleranz, betonte Pollini. Laufende Verträge bleiben gültig, so dass noch ein Swingerschiff in diesem Jahr ablegen kann.

In Zukunft müssen Organisatoren ein Nutzungskonzept vorlegen und die geplante Veranstaltung beschreiben. Ein Vertrag könne nur dann zustande kommen, wenn dieses Konzept auch in einer vergleichbaren öffentlichen Einrichtung an Land genehmigungsfähig wäre. Für religiös-extremistische und politisch-extremistische Zwecke dürfen BSB-Schiffe - wie bisher - ebenfalls nicht genutzt werden. Eine CDU-Kommunalpolitikerin hatte die Swinger- und Erotikschiffe als "unanständig" bezeichnet. Auch der Konstanzer Oberbürgermeister Uli Burchardt (CDU ) lehnte die "Vermietung von Schiffen aus der BSB-Flotte für Sex-Veranstaltungen" ab.

Die Stadt Konstanz verweist aber auch darauf, dass Partyschiffe nicht zur Debatte stünden. Auch das "Torture Ship", auf dem Ende Juni rund 600 Lack- und Leder-Fans gefeiert hatten, falle nicht unter die neuen Ausschlusskriterien, so Pollini. Dazu hieß es bei der Stadt Konstanz : "Nach den uns vorliegenden Informationen handelt es sich beim Torture Ship um eine Party-Veranstaltung." Die Schiffe sind seit Jahren auf den Bodensee unterwegs.

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