AfD will Volksentscheid zu Abtreibung

Osnabrück/Leipzig · Die Alternative für Deutschland (AfD) fordert eine Volksabstimmung zur Verschärfung der Abtreibungsgesetze. Durch einen solchen Schritt könnte dem Kindermangel in Deutschland entgegengewirkt werden, sagte AfD-Sprecherin Frauke Petry der "Neuen Osnabrücker Zeitung"."Die deutsche Politik hat eine Eigenverantwortung, das Überleben des eigenen Volkes, der eigenen Nation sicherzustellen", erklärte Petry, die Spitzenkandidatin der AfD für die Landtagswahl in Sachsen ist.

Wünschenswert sei, dass eine deutsche Familie drei Kinder habe. Viele AfD-Mitglieder seien mit der Abtreibungsregelung im Paragrafen 218 nicht zufrieden, sagte Petry, die selbst vierfache Mutter ist. Dem Gesetz zufolge sind Abtreibungen in den ersten zwölf Wochen der Schwangerschaft straffrei, wenn die Frau eine vorschriftsmäßige Beratung vorweist.

AfD-Chef Bernd Lucke zeigte gestern im ostdeutschen Wahlkampf Verständnis für die Ostalgie-Gefühle einiger Wähler. Es sei nachvollziehbar, dass Menschen in Sachsen aufgrund der gestiegenen Kriminalität das Gefühl hätten, "dass früher auch nicht alles schlechter war". Zum Slogan der Sachsen-AfD "Volksentscheide über Moscheen mit Minaretten" erklärte Lucke: "Es will ja sicher keiner, dass der Muezzin über Leipzig ruft."

Bei der Wahl in Sachsen am 31. August hat die AfD gute Chancen, erstmals in einen deutschen Landtag einzuziehen. Auch bei den Wahlen in Thüringen und Brandenburg Mitte September hat sie Umfragen zufolge Aussichten auf ein Überspringen der Fünf-Prozent-Hürde.

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