Brutaler Mord an zwei Polizisten in New York

New York · Die Gewaltspirale in den USA wegen der Erschießung schwarzer Bürger durch Polizisten reißt nicht ab. Ein farbiger Täter tötete am Wochenende in New York zwei Polizisten aus dem Hinterhalt.

Offenbar aus Rache für die jüngsten Opfer von Polizeigewalt in den USA sind in New York zwei Polizisten erschossen worden. Der Täter sei ein 28-jähriger Schwarzer gewesen, sagte Polizeichef Bill Bratton. Die Beamten seien am Samstag ohne jede Vorwarnung in ihrem Streifenwagen erschossen worden. "Ohne Warnung, ohne Provokation" seien die beiden Beamten aus dem "Hinterhalt überfallen" und "einfach ermordet" worden, sagte Bratton. Der Polizeichef der US-Ostküstenmetropole schloss ein terroristisches Motiv definitiv aus. Die Bluttat ereignete sich im Stadtteil Brooklyn.

Bei dem Angreifer handele es sich um den 28-jährigen Ismaaiyl Brinsley, sagte Bratton. Dieser habe mehrmals durch das Beifahrerfenster auf die Polizisten gefeuert. Brinsley sei dann in eine U-Bahnstation geflüchtet und habe sich dort selbst getötet, sagte der Polizeichef weiter. Neben der Leiche sei eine halbautomatische Waffe gefunden worden. Kurz vor der Tat kündigte der 28-Jährige offenbar auf der Online-Plattform Instagram an, dass er Polizisten töten wolle. "Sie haben einen von uns genommen... Lasst uns zwei von ihnen nehmen", hieß es demnach neben einem Foto von einer silbernen Faustfeuerwaffe mit Bezug auf die jüngsten schwarzen Opfer von Polizeigewalt .

Die Todesfälle hatten in den USA zuletzt für Empörung gesorgt und zu landesweiten Massenprotesten geführt. In mehreren Fällen von tödlicher Polizeigewalt wurde die Strafverfolgung der Täter von sogenannten Grand Jurys gestoppt, die überwiegend aus weißen Laienrichtern bestanden. Bei landesweiten Protestmärschen wurde daher eine grundlegende Justizreform gefordert. Auslöser der Proteste war unter anderem die Tötung des 18-jährigen Michael Brown in Ferguson im August und die des sechsfachen Familienvaters Eric Garner im Juli in New York . Beide waren unbewaffnet - ebenso wie der im November in Cleveland getötete zwölfjährige Tamir Rice, dem eine Spielzeugwaffe zum Verhängnis wurde. Im November wurde zudem der unbewaffnete Schwarze Akai Gurley von einem Polizisten in Brooklyn erschossen. Der Mord an den Beamten löste Bestürzung aus. "Zwei tapfere Männer werden nicht zu ihren Lieben zurückkehren", erklärte Präsident Barack Obama . Für die Tat gebe es "keine Rechtfertigung". New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio sagte, es handele sich um einen Angriff "auf die ganze Stadt".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort