Studie weist keine höhere Kriminalität bei Ausländern nach

Münster/Berlin · Die angeblich höhere Kriminalität von jungen Ausländern in Deutschland ist einem Gutachten der Universität Münster zufolge falsch. Bei jugendlichen Straftätern hänge die höhere Gewaltbereitschaft weniger mit Herkunft oder Religion zusammen, sondern vielmehr mit der Frage, wie sozial ausgegrenzt jemand sei, erklärte gestern Christian Walburg vom Institut für Kriminalwissenschaften in Berlin.Jugendliche aus Migrantenfamilien würden laut Gutachten deutlich häufiger in Intensivtäterprogrammen erfasst und inhaftiert als Jugendliche ohne Migrationshintergrund.

Dies betreffe insbesondere Flüchtlinge und Aussiedler. Zudem würden sie in Konfliktsituationen häufiger angezeigt als Jugendliche mit deutschen Wurzeln. Inwieweit die Migranten auch bei Gericht und Staatsanwaltschaften benachteiligt würden, wurde nur vereinzelt untersucht. Es sei jedoch auffällig, dass vermehrt Untersuchungshaft angeordnet wurde.

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