Brandanschlag auf Asylbewerberheim in Lübeck

Lübeck/Meißen · Nur gut einen Tag nach dem Brandanschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft in Meißen hat es in Lübeck eine weitere Brandstiftung gegeben. Unbekannte legten gestern im Rohbau einer künftigen Asylunterkunft für 120 Menschen Feuer, teilte die Polizei in der schleswig-holsteinischen Stadt mit.

Der Brand konnte schnell gelöscht werden, da eine Anwohnerin das Feuer frühzeitig bemerkte. Hoher Sachschaden entstand nicht, auch gab es keine Verletzten. Die Polizei geht von einem fremdenfeindlichen Hintergrund aus. Der Staatsschutz übernahm die Ermittlungen.

Erst am Wochenende hatten Unbekannte in Meißen einen Anschlag auf eine künftige Asylunterkunft verübt. In der Nacht zum Sonntag verschafften sie sich gewaltsam Zutritt zu dem noch unbewohnten Haus und legten Feuer. Ein Zimmer brannte komplett aus, durch den Ruß wurden aber auch die meisten anderen Wohnungen beschädigt. Nach Angaben des Landratsamts Meißen sollten dort etwa 25 Asylbewerber untergebracht werden, die ersten davon kommende Woche.

Die Flüchtlingsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz (SPD ), nannte es "eine Schande, dass Menschen, die bei uns Schutz vor Krieg und Gewalt in ihrer Heimat suchen, auch hier in Angst leben müssen". Aus dieser Tat spreche "der pure Hass einer kriminellen Minderheit". Verantwortung tragen aber auch "die geistigen Brandstifter, die im Internet gegen Asylbewerber hetzen und zu den Protesten aufrufen".

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