Schnelle Sternschnuppen im Anflug

Stuttgart · Venus, Jupiter und der Mond führen im Mai ein hübsches Himmelsschauspiel auf. Auch einen Strom von Sternschnuppen hat dieser Monat zu bieten. Die Eta-Aquariden genannten Meteore, Bruchstücke des Kometen Halley, haben eine hohe Geschwindigkeit.

Zwei helle Planeten beherrschen im Mai den Abendhimmel: unser innerer Nachbarplanet Venus und der Riesenplanet Jupiter . Schon in der Abenddämmerung zieht Venus die Blicke auf sich. Sie dominiert mit ihrem Glanz die erste Hälfte der Mainächte. Am 8. Mai wechselt Venus aus dem Sternbild Stier in das der Zwillinge. Nicht ganz so hell leuchtet Jupiter , jedoch immer noch unübersehbar. Nach Einbruch der Dunkelheit sieht man den Riesenplaneten hoch am Südwesthimmel.

Venus steuert auf Jupiter zu. Der Abstand zwischen den beiden hellsten Planeten wird immer geringer, Anfang Juli wird Venus dann den langsameren Jupiter überholen. Am 21. Mai zieht die Sichel des zunehmenden Mondes südlich an Venus vorbei. Mit von der Partie ist auch der helle Jupiter . Diese Konstellation ist gegen 23 Uhr am Westhimmel zu sehen.

In der ersten Maiwoche zeigt sich auch der flinke Merkur, der nur selten beobachtet werden kann, zwischen 21.30 und 22 Uhr tief am Nordwesthimmel. Nach dem 10. Mai wird man vergeblich nach dem kleinen Planeten suchen. Saturn ist hingegen die ganze Nacht über zu sehen. Der ringgeschmückte Planet ist zwar nicht so hell wie Venus und Jupiter , fällt aber doch auf. Am späteren Abend erscheint Saturn tief am Südosthimmel. Gegen ein Uhr morgens sieht man ihn dann am Südhimmel.

Ab 23. Mai stehen Saturn und Sonne am Firmament einander gegenüber. Dabei überholt die Erde den Ringplaneten auf der Innenbahn. Von Saturn trennen uns dann 1341 Millionen Kilometer, das ist die neunfache Entfernung der Erde von der Sonne. Das Licht von Saturn eilt dann eine Stunde und 14 Minuten durch den Weltraum, bevor es uns erreicht. Saturn benötigt fast 30 Jahre, um einmal die Sonne zu umrunden.

Mit zehnfachem Erddurchmesser ist Saturn der zweitgrößte Planet in unserem Sonnensystem. Der Saturn dreht sich sehr schnell um die eigene Achse, weshalb er stark abgeplattet ist. Ein Saturntag dauert nur etwas mehr als zehn Stunden. In seiner dichten Wasserstoff- und Heliumatmosphäre toben gewaltige Stürme mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 1600 Kilometern pro Stunde.

Da sein Ring schon mit kleinen Teleskopen zu sehen ist, zählt man Saturn zu den "Wundern des Himmels". Titan, der größte Mond des Saturn , übertrifft mit 5150 Kilometern Durchmesser unseren Erdmond (3476 Kilometer) deutlich an Größe. Im Januar 2005 drang die europäische Raumsonde "Huygens" in die dichte Methanatmosphäre von Titan ein und landete auf seiner bizarren Oberfläche, auf der bei minus 180 Grad Celsius sogar Stickstoff zu harten Blöcken gefriert und es Seen aus flüssigem Methan gibt.

Zehn Trillionen Einzelteile

Zurzeit ist der weit geöffnete Saturnring besonders gut zu beobachten. Der Ring setzt sich aus etwa zehn Trillionen eisgepanzerten Partikeln zusammen, von Staubkörnchengröße bis zu hausgroßen Blöcken.

In der ersten Maihälfte wird der Sternschnuppenstrom der Eta-Aquariden aktiv. Die Meteore , scheinbar aus dem Wassermann kommend, flitzen in alle Richtungen. Um den 6. Mai wird der Höhepunkt erreicht, wobei mit 20 Sternschnuppen pro Stunde zu rechnen ist. Die Eta-Aquariden sind mit einer Geschwindigkeit von 60 Kilometer pro Sekunde schnelle Sternschnuppen . Sie sind Bruchstücke des Kometen Halley.

Vollmond ist am 4. Mai um 5.42 Uhr, Neumond am 18. Mai um 6.13 Uhr. Die Mittagshöhe der Sonne nimmt im Mai fast um sieben Grad zu. Die Tageslänge wächst um fast anderthalb Stunden: in Hamburg um eine Stunde und 35 Minuten, in München um eine Stunde und 14 Minuten.

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