Micro-Tina fliegt ins All

Erlangen/Nürnberg · Wovon werden sich Raumfahrer bei Langzeitmissionen ernähren? Die Tomatensorte Micro-Tina könnte dabei eine wichtige Rolle spielen. Wie sie unter Weltraumbedingungen gedeiht, soll nun bei einem Test untersucht werden.

 Forscher wollen Tomaten der Sorte Micro-Tina im All züchten. Foto: Martin Schuster

Forscher wollen Tomaten der Sorte Micro-Tina im All züchten. Foto: Martin Schuster

Foto: Martin Schuster

Ingenieure der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) wollen ein Gewächshaus in eine Erdumlaufbahn schießen.

Mit ihrem Weltraumgarten wollen sie herausfinden, wie Lebenserhaltungssysteme für Langzeitmissionen auf Mond und Mars aufgebaut sein müssen und wie zum Beispiel Tomaten auf lang andauernde Schwerelosigkeit reagieren. Gedüngt wird im kosmischen Gewächshaus mit synthetischem Urin. Der orbitale Gemüsegarten ist ein Zylinder aus Metall, einen Meter hoch und mit einem Durchmesser von einem Meter. Er soll von einer Falcon-9-Rakete der US-Weltraumfirma Space-X ins All geschossen werden und danach ein Jahr um die Erde kreisen.

Der Kompaktsatellit Eu:Cropis wird vom DLR gebaut. Er enthält zwei identische Versuchsaufbauten in getrennten Kammern. Ein kleines Ökosystem mit der speziell fürs Weltall entwickelten Tomatensorte Micro-Tina, dazu ein Tank, in dem die Alge Euglena gracilis gezüchtet wird, ein Wasservorrat und Filter.

Die Wissenschaftler wollen mit ihrem kosmischen Schrebergarten Auswirkungen der Schwerkraft des Mondes (etwa ein Sechstel der Erde) und des Mars (ein Drittel der Erde) untersuchen.

Die künstliche Schwerkraft wird in der Umlaufbahn durch die Rotation des Satelliten erzeugt.

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