Volle Fahrt für den Nachwuchs-Zug

St Wendel · Die Landes-Schüler-Bigband Jazz Train bestritt den letzten Tag des diesjährigen St. Wendeler Jazzfestivals: Am Sonntag kehrten auch renommierte Profis in die Nachwuchsschmiede zurück, um beim Konzert dabei zu sein.

"Auch vom Saarländischen Kultusministerium kann manchmal etwas Vernünftiges kommen." Diesen denkwürdigen Satz sprach am Sonntag ausgerechnet Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU ). Gemünzt war er auf die Landes-Schüler-BigBand Jazz Train, waren doch die bahnbrechenden Gleise für diesen Jazz-Zug einst im Kultusministerium gelegt worden. Nun feierte die stets unter enthusiastischem Volldampf swingende Talentschmiede im Rahmen der 24. Internationalen Jazztage St. Wendel im Saalbau ihr 25-jähriges Bestehen. Und damit kam endlich auch Ernst Urmetzer, künstlerischer Leiter von WND Jazz, dank Schirmherrin Kramp-Karrenbauer zu jener ministerialen Würdigung seiner Verdienste um die Nachwuchsförderung, die bei seiner Verabschiedung als langjähriger Leiter von Jazz Train im Januar verabsäumt worden war.

Das Jubiläumskonzert bot nun Gelegenheit, die aktuelle Formation, bei der sich einige Neuzugänge mutig an ihr erstes öffentliches Solo wagten, mit einem Ensemble gestandener Ehemaliger zu vergleichen. Teils waren die auch als Gastsolisten im Einsatz, und beim gemeinsamen "infernalischen Finale" (Urmetzer) quetschten sich gar beide Formationen gemeinsam aufs Podium. Selbst mittlerweile renommierte Profis wie Pianist Christian Pabst oder Saxofonist Martin S. Schmitt waren sich nicht zu schade, als Ehemalige hier mitzujazzen, und bescherten dem langen Abend improvisatorische Höhepunkte.

Am Dirigentenpult wechselten Urmetzer und die aktuellen Leiter Frank Hahnhaußen und der gewohnt frech moderierende Matthias Ernst einander ab, bei einem Repertoire von Swing-Klassikern über Pop-Adaptionen bis zu soulig-funkigen Titeln oder Nummern von Roger Cicero . Sängerinnen (hier im Einsatz: Johanna Ernst, Laura Berthold, Isabel Mlitz und Sophie Ziegler) gehörten immer schon zur Grundausstattung von Jazz Train, doch nun griff mit Eric Philippi erstmals ein männlicher Vokalist zum Mikro und beeindruckte mit stimmlichen Qualitäten. Schade nur, dass vor allem die erste Hälfte des Konzerts nicht in der beim Festival üblichen Klangqualität über die Rampe kam.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort