Monteverdis Meilenstein

Saarlouis · Zu ihrem 25. Jubiläum führt die Evangelische Kantorei Saarlouis am Sonntag die „Marienvesper“ von Monteverdi auf. Der Organist und Chorleiter Joachim Fontaine erklärt, warum dieses Werk es ihm besonders angetan hat.

"Monteverdi und seine ‚Marienvesper' sind ein Paradebeispiel dafür, wie es sich lohnen kann, zu Unrecht Vergessenes aus dem Abseits der Musikgeschichte rauszuholen", sagt Joachim Fontaine. Mit der Evangelischen Kantorei Saarlouis führt der Organist und Chorleiter Claudio Monteverdis (1567-1643) Sakral-Opus am Sonntag um 17 Uhr in der Evangelischen Kirche Saarlouis (Kaiser Friedrich Ring 46) auf.

Den Rahmen des Jubiläumskonzertes bilden die "Tage Alter Musik im Saarland" (Tamis). "Was Bach für den Barock, ist Monteverdi für die Renaissance", sagt Fontaine, der den italienischen Opernpionier und die "Marienvesper" bewundert. "Nicht nur ihre kolossale Besetzung, sondern auch ihr Anspruch an jeden Musiker, darunter acht Solisten, machen sie zu einem Meilenstein." Komponiert wurde das Werk 1610 für den Markus-Dom. Fontaine: "Dort wurde Monteverdi bald zum Kapellmeister ernannt und damit zum höchstbezahlten Musiker Europas. Seine Musik wurde zum Vorbild des Barock."

Fontaine hat die Komposition zum 25-jährigen Jubiläum seiner Kantorei gewählt, weil "diese Mischung aus musikalischer Meisterschaft und Entdeckerfreude" die Geschichte des Chors widerspiegele, der "immer wieder auf Entdeckungsreise" sei. "Wir dürfen ein wenig stolz sein, dass wir Konzerte und CDs der etwas anderen Art verwirklichen durften. Dass wir Vertrauen gewonnen haben, war vielleicht das zentrale kleine Wunder in Saarlouis ."

Unter Fontaines Gesamtleitung begleitet das Ensemble UnaVolta auf historischen Instrumenten. Die Riege überregionaler Gesangssolisten wird unterstützt von Andrew King, Nicholas Hurndall-Smith, David Barry und Jonathan P. Kenny aus London.

Karten und Infos unter: www.alte-musik-saarland.de

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