Gemeinsam klingt's noch besser

Saarbrücken · Das Jubiläum der Musikfestspiele Saar ist Anlass, die Kooperation mit dem Staatstheater zu intensivieren. Das Staatsorchester wird künftig stärker im Festival vertreten sein.

 Theater- und Festspielquartett: Bernhard Leonardy, Nicholas Milton, Dagmar Schlingmann und Robert Leonardy (von links) gestern im Staatstheater. Foto: Oliver Dietze

Theater- und Festspielquartett: Bernhard Leonardy, Nicholas Milton, Dagmar Schlingmann und Robert Leonardy (von links) gestern im Staatstheater. Foto: Oliver Dietze

Foto: Oliver Dietze

Ist das nun der Beginn einer wunderbaren Freundschaft? "Das nicht", kontert Staatstheaterintendantin Dagmar Schlingmann , schließlich kooperierten die Saarbrücker Bühne und die Musikfestspiele Saar ja länger schon. Insofern sei man mittendrin - in der Freundschaft. Die allerdings war über die Jahre mal mehr, und auch mal weniger leidenschaftlich.

Das soll nun anders werden, wurde gestern auf einer gemeinsamen Pressekonferenz verkündet. In der kommenden Polen-Ausgabe der Festspiele 2015 wird das Staatsorchester gleich zwei seiner Sinfoniekonzerte dem Polen-Motto widmen. Bei Konzert Nummer vier (22. und 23. März) sind Lutoslawskis "sinfonische Variationen" zu hören. Und bei Nummer sechs (3. und 4. Mai) wird es ein rein polnisches Programm sein, sogar mit einem eigens für das Festival komponierten Trompetenkonzert von Krzysztof Penderecki mit dem ungarischen Spitzensolisten Gabor Boldoczki.

Da jedoch aller guten Dinge drei sind, stellt sich am 8. November bereits Nicholas Milton, der amtsfrische Generalmusikdirektor des Staatsorchesters, mit seinem Antrittskonzert in den Dienst des Festivals. Der Konzertabend am 8. November wird zugleich eines der beiden Konzerte sein, mit denen die Festspiele kommende Woche ihr 25-jähriges Bestehen feieren. Er sei "schon stolz auf das Geleistete, auch wenn es zugleich traurig ist, wie alt wir schon sind", merkte Robert Leonardy (74) in einer Art pluralis musicalis des Festivalgründers an. Darum hat auch die nächste Generation übernommen. Sohn Bernhard zeichnet mittlerweile für die künstlerische Leitung verantwortlich. Grundsätzlich, betonte Bernhard Leonardy, werde das Staatsorchester künftig stärker am Festival beteiligt sein. Ähnlich intensiv wie es die Deutsche Radio Philharmonie (DRP) längst ist. Am 6. November spielt denn die DRP in der Congresshalle zu Ehren des Festivals ein Programm mit Werken des chinesischen Komponisten Xiaogang Ye .

Der neue Theater-GMD startet dagegen mit einem deutsch-österreichischen Programm: Strauss "Don Juan" und Mahlers "Lieder eines fahrenden Gesellen" und dessen 1. Sinfonie. Und so plastisch wie Milton über Mahlers Sinfonie spricht, sollte er wohl nicht nur ans Pult treten, sondern am besten auch noch die Konzerteinführungen übernehmen. Ohne Frage ein Kommunikationstalent, was man über seinen Vorgänger Toshiyuki Kamioka nicht sagen konnte. Den lobt Milton indes in den höchsten Tönen: "mit dem kleinen Finger kann er eine ganze Sinfonie zeigen". Dementsprechend angetan ist der Australier auch von dem, was Kamioka klanglich hinterlassen hat - und schwärmt nach zwei Probetagen für den "Fliegenden Holländer", mit dem er am 30. November seinen Operneinstand geben wird, von seinem neuen Orchester wie ein frisch Verliebter. Wenn das keine schönen Aussichten sind!

Jubiläumskonzerte der Musikfestspiele: 6. November, 20 Uhr, Congresshalle Saarbrücken , DRP und Tölzer Knabenchor unter Hansjörg Albrecht, Pianist: Amir Katz.

8. November, 19.30 Uhr, Saarländisches Staatstheater : Staatsorchester unter Nicholas Milton. Solistin: Gerhild Romberger.

Karten für beide Konzerte unter Tel. (06 81) 97 61 00 beim Festival. Für das Staatsorchesterkonzert auch unter Tel.

(06 81) 3 09 24 86.

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