Saarbrücker Schüler bewähren sich bei Schultheatertreffen

Saarbrücken · Wie kann man Schülern von heute "Die Leiden des jungen Werther" des Dichterfürsten Goethe nahebringen? Bei der bloßen Lektüre im Deutschunterricht, hat die Lehrerin Dorothea Jungblut vom Saarbrücker Ludwigsgymnasium festgestellt, tun sie sich mit der Sprache des alten Klassikers sehr schwer.

Wie sich im Kurs Darstellendes Spiel ein lebendiger, kreativer Zugang zu dem Briefroman des liebeskranken jungen Mannes aus dem 18. Jahrhundert finden lässt, bewies am Donnerstag "Werthers Café". Als Beitrag des Saarlandes zum Begegnungsfestival "Schultheater der Länder" brachten die 20 Zwölftklässler ihres Kurses im Saargemünder Rathaussaal vor 300 Gleichaltrigen eine schwungvolle Collage auf die Bühne.

Da wird zunächst unter Mädchen diskutiert, ob er nun ein süßer Typ ist oder "voll auf dem Ego-Trip", dieser Werther. Dann nimmt man einzelne Motive wie Sehnsucht, unerfüllte Liebe, Kränkung, Rivalität, Sinnsuche und Selbstzweifel, setzt sie um in Kurzszenen und bedient sich dabei vielfältigster theatralischer Formen. Da werden Balladen und Rap gesungen, Dialoge der Protagonisten Werther, Charlotte und Albert reihum variiert. Jeder hat seinen Auftritt, und gemeinsam stellt man in weißen Trikots expressive Gruppenbilder. Mit einem weiteren Klassiker, "Leonce & Lena" von Bingener Schülern, endete gestern das 30. Schultheatertreffen in Saarbrücken .

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