25 000 Menschen strömen zu Rocco del Schlacko auf den Püttlinger Sauwasen

Püttlingen · Am Freitagabend musste aufgrund eines Gewitters der Auftritt von Rapper Marteria abgebrochen werden. Laut DRK wurde niemand verletzt. 25 000 Menschen rockten am Wochenende auf dem Sauwasen.

 Krönender Abschluss des Rocco del Schlacko-Festivals: Headliner Beatsteaks tritt gemeinsam mit Farin Urlaub auf. Fotos: Becker&Bredel

Krönender Abschluss des Rocco del Schlacko-Festivals: Headliner Beatsteaks tritt gemeinsam mit Farin Urlaub auf. Fotos: Becker&Bredel

 Wildes Getanze und Rumspringen vor der Ponyhof-Bühne.

Wildes Getanze und Rumspringen vor der Ponyhof-Bühne.

Ein penetranter Bier- und Schweißgeruch hängt am Festivalwochenende in der Luft. Kein Wunder, bei den Temperaturen weit über der 30-Grad-Marke hilft den Rocco del Schlacko-Besuchern auch keine Dusche mehr. Gerötete, vom Sonnenbrand bestrafte Körper tummeln sich vor der Hauptbühne auf dem Püttlinger Sauwasen. Manch ein Zuschauer bastelt sich aus einer Bierpalette einen extravaganten Sonnenschutz, andere haben kleine Wasserpistolen dabei und spritzen sich gegenseitig nass. Lange hält die Abkühlung aber nicht, in null Komma nichts ist das Wasser verdampft. Aber das heiße Wetter hindert niemanden der insgesamt 25 000 Besucher daran, richtig abzurocken.

Vor allem als die Donots am Freitagnachmittag auf der Bühne stehen, - die mit ihrem fünften Auftritt auf dem Rocco del Schlacko schon fast zum Inventar gehören - tanzen, springen und zappeln alle Festivalbesucher los. Kein Wunder, denn die Punkrocker aus Nordrhein-Westfalen haben sich was ganz Besonderes ausgedacht: Einen "Punk-Triathlon" mit drei Disziplinen: auf der Stelle joggen, sich hinsetzen und rudern sowie Papierschnipsel und Dreck in die Luft wirbeln oder, für wen es noch nicht klebrig genug ist, einen Schluck Bier in die Menge spucken. Da feiern auch die Zuschauer der hintersten Reihen mit, schmutziger kann ohnehin niemand mehr werden.

Am Abend schließlich einer der Höhepunkte. Drei kurvige Frauen in engen figurbetonten Kleidern stehen auf der Bühne und seufzen "Marteria" ins Mikrofon. Kein Hiphop-Klischee wird also ausgelassen. Endlich nach zwei Minuten steht dann der Rostocker Rapper, dem es definitiv nicht an Selbstbewusstsein fehlt, mit viel Bass auf der Bühne. Das Publikum tobt, immer und immer wieder werden Bierbecher in die Menge geworfen. Mindestens sechs bengalische Feuer werden gezündet, der Rauch verdichtet sich. Kurzzeitig ist kaum Luft zum Atmen da. Egal, die Festivalbesucher wollen einfach nur mit Marteria feiern und singen mit. Von jetzt auf gleich ist dann aber Schluss. Der Veranstalter bricht den Auftritt Marterias aufgrund eines Gewitters ab. Panik ist unter den Besuchern nicht zu spüren. Dennoch flüchten viele so schnell wie es geht in ihre Autos. Verletzt worden sei niemand, so ein Sprecher der DRK.

Am Samstag geht es mit Hip-Hop weiter. Prinz Porno aus Berlin zappelt wild auf der Bühne herum, sein Gehampel hat zwar mehr mit einem epileptischen Anfall gemein als mit Rhythmusgefühl, aber den Festivalbesuchern macht es Spaß. Die Hände gehen mit, der Berliner Rapper fordert zum Mitsingen auf und das Publikum genießt die strahlende Sonne auf dem Püttlinger Sauwasen.

Dann der krönende Abschluss mit zwei Größen aus Berlin: Bei Farin Urlaub Racing Team (FURT) und den Beatsteaks bleibt kein Staubkorn auf dem Boden liegen. Es wird gepogt bis zum geht nicht mehr. FURT überzeugt mit einer Musikmischung aus Rock und Ska sowie einer grandiosen Bühnenshow, in der Farin Urlaub immer wieder das Publikum miteinbezieht. Mal sollen die Festivalbesucher auf Kommando lachen, ein anderes Mal saust ein lautes "Bsssschdt!" durch die Menge und alle formen mit ihren Armen einen Blitz. Kurze Zeit später steht Beatsteaks-Sänger Arnim Teutoburg-Weiß auf der Bühne. Die Berliner Buletten haben nicht nur Songs aus dem neuen Album wie "Gentlemen of The Year" im Gepäck, auch Lieder ihrer Anfangszeit wie "Hey du" sind dabei. Und nicht nur eigene Lieder werden gespielt, auch "Teenage kicks" von The Undertones hallt mit Konfetti über das Festivalgelände. Die Menge tobt und schüttelt das letzte bisschen Kraft, das nach drei Tagen Festival noch in ihnen steckt, raus. Vor allem der Gastauftritt von Farin Urlaub mit Frontmann Arnim begeistert - das perfekte Finale.

Noch mehr Fotos vom Rocco del Schlacko gibt es hier.

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