Stoppok in Neunkirchen: Besuch vom großen Unbekannten

Neunkirchen · Wem Grönemeyer und Westernhagen nicht zusagen, wer aber dennoch gerne Blues, Rock und Funk mit deutschen Texten hört, der findet in Gestalt von Stefan Stoppok eine Alternative. Statt Fußballstadien vermag der 58-Jährige allerdings nur kleinere Säle zu füllen, wobei er das bei der Neunkircher Gebläsehalle nicht schaffte.

Magere 200 Zuhörer kamen zum Konzert des dennoch gut gelaunten Sängers, der lange darüber fabulierte, ob der geringe Zuspruch wohl am Dienstagabend läge - bis ihn jemand aus dem Publikum darauf aufmerksam machte, dass es doch erst Montag sei. Stoppok nahm's mit Humor wie so manch andere kleine Missgeschicke wie Texthänger oder verpatzte Songanfänge. Wie er so durch seine orange getönte Sonnenbrille grinste, konnte ihm diese Stolpereien niemand verübeln. Schließlich boten er und seine drei Mitmusiker eine ganze Menge: Solide gespielten Rock, manchmal an die Stones oder AC/DC erinnernd, wobei Stoppok selbst sich als schnörkelloser Gitarrist erwies; dazu die angenehm pathosfreien Texte und die witzigen Zwischenansagen mit Publikumslob ("Ihr habt das wirklich toll gemacht").

Optisch fiel der Deutschrocker nicht nur durch seine gepunkteten Hosen und besagte Brille auf - er bot auch durch den Griff zu immer wieder anderen Gitarren (rote, blaue, winzige, elektrische und akustische) viel Abwechslung. Mit einer gelungenen Version von Kraftwerks "Das Model" überraschte Stoppok; zu Ehren des kürzlich verstorbenen Jack Bruce spielte er außerdem den Cream-Song "White Room". Erst nach zwei Zugaben, darunter der wohl bekannteste Stoppok-Song "Dumpfbacke", endete ein überaus unterhaltsamer Abend.

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