Die Wohnung der Zukunft

Saarbrücken · Die Rollläden schließen automatisch, der Fernseher schaltet sich von selbst zu den Nachrichten ein und das Licht wird auf die persönliche Wohlfühlbeleuchtung geregelt. All das ist mit Smart-Home-Systemen möglich. Was diese Technik der Zukunft ermöglicht, erfuhren die Besucher des Vortrags das "Internet der Dinge" in Saarbrücken.

 So sieht die Schaltzentrale von des Haus-Systems Paul auf einem Monitor aus. Nutzer können über die Symbole beispielsweise das Telefon oder die Haustürkamera bedienen. Foto: Cibek

So sieht die Schaltzentrale von des Haus-Systems Paul auf einem Monitor aus. Nutzer können über die Symbole beispielsweise das Telefon oder die Haustürkamera bedienen. Foto: Cibek

Foto: Cibek

Das Internet durchdringt unser Leben. Computer sind ständig um uns und ununterbrochen mit dem Internet verbunden. Auch das Haus wird vernetzt. Smart Home nennt sich diese Technik. Das intelligente Haus der Zukunft soll das Leben seiner Bewohner erleichtern: Es gibt Kühlschränke, die aufgebrauchte Produkte automatisch bei Online-Händlern nachbestellen, den Elektroherd, der sich selbst überwacht, Backöfen, die erkennen, wann der Kuchen fertig ist. Und der Badezimmerspiegel zeigt beim Zähneputzen aktuelle Nachrichten . Das klingt futuristisch, ist aber bereits möglich, erfuhren die 130 Besucher der Veranstaltung "Internet der Dinge - Die Zukunft ist digital", zu der das Mediennetzwerk SaarLorLux und die Landesmedienanstalt Saarland in die Saarbrücker Congresshalle eingeladen hatten.

Das denkende Haus

Professor Wolfgang Wahlster , Leiter des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Saarbrücken warf einen Blick in die Zukunft und berichtete über die Computertechnik von morgen. Einen Vorgeschmack darauf gibt bereits Paul - die Abkürzung steht für "Persönlicher Assistent für Unterstütztes Leben". Das System soll alten Menschen helfen, möglichst lange zu Hause zu leben. Entwickelt wurde Paul vom rheinland-pfälzischen Unternehmen Cibek. Das System enthält eine Medienzentrale mit berührungsempfindlichem Bildschirm, der die Hauselektronik steuert. Paul lernt mit den Daten seiner Bewegungssensoren, die überall im Haus verteilt sind, den Tagesablauf eines Bewohners kennen. Im Fall eines Sturzes erkennt das Programm, dass der Mensch Hilfe benötigt und benachrichtigt selbstständig Rettungskräfte.

Damit auch Menschen, die sich mit Computern nicht auskennen, mit einem Programm wie Paul umgehen können, werden auf dem Monitor alle Funktionen in Form von Symbolen angezeigt. Über den Bildschirm lassen sich dann die Rollläden bedienen und das Licht regeln. Klingelt es an der Tür, kann der Benutzer über die angeschlossene Haustürkamera erkennen, wer davor steht.

Der Fernseher, der alles weiß

Eine Smart-Home-Entwicklung, die am Saarbrücker DFKI entwickelt wurde, ist Swoozy, ein Fernseh-System, das mit dem Internet verbunden ist und dem Benutzer während des laufenden Programms Fragen zum gezeigten Film beantwortet. Dabei muss der Benutzer keine Tastatur benutzen. Seine Fragen kann er einfach mit einer Handbewegung stellen, die von einer Kamera oberhalb des Bildschirms registriert wird. Deutet der Fernsehzuschauer etwa auf einen Schauspieler, können am Bildschirmrand dessen Biografie, Videos und Fotos eingeblendet werden. Weist seine Handbewegung auf ein Gebäude in der gefilmten Szene, zeigt der Fernseher Fakten zur Baugeschichte an. Hat dem Zuschauer die Sendung schließlich gefallen, kann er seinen Freunden im Handumdrehen einen Hinweis darauf senden. Ein Fingerzeig genügt, und die Nachricht wird über ein soziales Netzwerk versandt.

meinpaul.de

swoozy.de

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