Für Mord und Totschlag ist allzeit gesorgt

Saarbrücken · Geradezu mörderisch geht es in manchem Internetportal für Krimifans zu. Dort finden Interessierte Daten, Zahlen und Fakten über Autoren, Bücher und berühmte Detektive.

 Die berühmten Detektive Miss Marple (hier mit ihrem Freund und Helfer Mr. Stringer) und Inspector Columbo geben sich auch im Internet ein Stelldichein. Fotos: dpa

Die berühmten Detektive Miss Marple (hier mit ihrem Freund und Helfer Mr. Stringer) und Inspector Columbo geben sich auch im Internet ein Stelldichein. Fotos: dpa

Es ist stockdunkel in der Parkallee. Nur eine Frau bewegt sich alleine durch die Nebelschwaden. Plötzlich ein markerschütternder Schrei. Der Mondschein bricht durch die Wolkendecke. Die Frau liegt am Boden, ein blutverschmiertes Messer daneben. "Mord!", schreit ein älterer Herr, der zufällig des Weges kommt.

So könnte ein Krimi beginnen und die Suche nach dem Täter einleiten. Todesarten, Schauplätze und Motive gibt es fast so zahlreich wie Gräber auf Friedhöfen. Wer auf der Suche nach einem persönlichen literarischem Nervenkitzel ist, kann sich durchs Internet "schnüffeln" und sich auf eine virtuelle Verbrecherjagd begeben.

Suche im virtuellen Raum

Der Tatort für einen Mord? Vielleicht die Rue Morgue? Dort spielt eine Kurzgeschichte des amerikanischen Schriftstellers Edgar Allan Poe (1809-1849). Alerdings geht es darin um einen Doppel- und keinen einfachen Mord. Poe gilt als Erfinder der Detektivgeschichte, als Fürst des Grauens. Über sein Leben, seine Werke und wiederkehrende Motive bei ihm informiert die Webseite edgarallanpoe.de. Die Umstände seines Todes sind übrigens bis heute unklar. Selbstmord oder Mord? Cholera oder gar die Tollwut? Das wird man möglicherweise niemals erfahren.

Nicht mit wilden Spekulationen, sondern mit gesundem Menschenverstand geht Dr. Watson vor. Der Freund und ständige Begleiter von Sherlock Holmes entspringt der Feder des britischen Schriftstellers Arthur Conan Doyle (1859-1930). Kriminalistisch veranlagten Leseratten hilft ein Ebenbild von Dr. Watson auf der Seite krimi-couch.de dabei, ein passendes Buch nach ihren Vorlieben zu finden. Dafür können die Nutzer Indizien wie den Schauplatz, das Zeitalter und die Anzahl der Seiten angeben. Ein Forum lädt zum Austausch mit anderen Bücherwürmern ein. Doch Vorsicht, schließlich kann niemand wissen, ob sich nicht ein Mörder unter ihnen versteckt.

Weniger gefahrvoll informiert ein Lexikon auf krimi-couch über zahlreiche Autoren. Hier erfahren Interessierte zum Beispiel, dass die britische Schriftstellerin Agatha Christie (1890-1976), literarische Mutter von Miss Marple und Hercule Poirot, eigentlich Opernsängerin werden wollte. Agatha Christie und Arthur Conan Doyle hätten beide ein wasserdichtes Alibi für jeden Mord, denn sie wandeln nicht mehr unter den Lebenden.

Doch gilt das mit dem fehlenden Motiv auch für deutsch-sprachige Krimischriftsteller? Der Weg vom Buch zur Tat ist so weit manchmal nicht. Spürnasen können diesem Verdacht auf der Seite krimilexikon.de nachgehen. Hier gibt es, Fahndungsakten gleich, heiße Informationen zu den Schreiberlingen. Lokalpatrioten finden Schriften aus dem Saarland, Lothringen, Luxemburg und der Pfalz auf der Seite saarkrimi.de. Und wen es mental eher in die skandinavischen Länder zieht, der wird unter schwedenkrimi.de fündig.

Doch nicht nur die Autoren treffen auf elektronischen Wegen zusammen, sondern auch die Detektive . Sherlock Holmes , Hercule Poirot und Miss Marple auf einem Platz versammelt - da hat ein Mörder kaum eine Chance, ungeschoren davonzukommen. Egal, durch welche dunklen Ecken er streifen und hinter welchen Firewalls er sich verbergen mag. Also Obacht. Die Seite verhilft Spürnasen aller Art zu einem verheißungsvollen Treffen und Gaunern zum sicheren Ende. Aus allen Genres, aus Film, TV, Romanen, Hörbüchern und Theaterstücken, treffen die Verbrecherjäger hier zusammen. Pater Brown, Inspector Columbo und Jessica Fletcher geben sich als Hüter des Gesetzes - denn Mord ist ihr Hobby.

Nicht nur literarische, sondern auch virtuelle Leichen - eventuell sogar zum Dessert, wie im gleichnamigen Film warten in den verstrickten Tiefen des Internets. "Trauen Sie niemals allgemeinen Eindrücken, mein Junge, sondern konzentrieren Sie sich auf Einzelheiten", sagt Sherlock Holmes im Roman "Eine Frage der Identität". Das gilt es in den beiden Fällen zu beachten, die Hobbydetektive in der Rolle des großen Meisters auf der Seite todesursache-mord.de lösen können. In den fiktiven Rätseln "Mord ohne Ausweg" und "Das letzte Wort" gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren und eiskalt zu kalkulieren, um den Täter zu schnappen.

Bleibt nun nur noch eine Frage offen: Wer ist denn der mögliche Mörder aus dem Park? Glaubt man den gängigen Klischees, ist es der Gärtner.

edgarallanpoe.de

krimi-couch.de

krimilexikon.de

saarkrimi.de

schwedenkrimi.de

beruehmtedetektive.de

todesursache-mord.de

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