Wachdienst am PC

Berlin · Mit immer neuen Tricks versuchen Kriminelle, sich in fremde Rechner einzuschleichen. Antiviren-Programme sollen davor schützen. Tests zeigen: Sicherheit muss nicht teuer sein.

Antiviren-Programme sind nicht die beliebtesten Gäste auf dem Rechner. Tendenziell verlangsamen sie den Start von Windows, bremsen Anwendungen und können auch mal falschen Alarm schlagen. Dennoch sind sie unverzichtbar. Denn ein gehacktes E-Mail-Konto, gestohlene Passwörter oder ein von Trojanern gekaperter Rechner sind ein Alptraum. Für guten Grundschutz muss man nicht einmal zahlen. Auch Gratis-Virenscanner schneiden in Tests gut ab.

Als "absolute Pflicht" bezeichnet Christian Schlüter von der Stiftung Warentest Schutzprogramme. Die Bedrohung werde immer größer, vor allem für Windows-Rechner. "Im Zweifel kann der normale Internet-Nutzer gar nicht einschätzen, ob er sich im Internet auf einer Seite bewegt, auf der er gefährdet ist", sagt Schlüter. Denn nicht nur von zwielichtigen Webseiten können Gefahren ausgehen. Angreifer versuchen immer wieder, auch über seriöse Portale Schadsoftware zu verteilen - vor allem durch Manipulation von Werbung.

Was Virenschutzprogramme tatsächlich leisten, hat die Stiftung Warentest kürzlich untersucht und 17 Programme getestet, darunter vier kostenlose. Das AV-Test-Institut in Magdeburg stellte jüngst gleich 25 Programme auf den Prüfstand. "Jeder testet ein bisschen anders", erläutert Andreas Marx vom AV-Test-Institut. Er rät: Am besten nehmen Nutzer mehrere Tests zusammen, um sich ein eigenes Bild von den angeboteten Virenscannern zu machen.

Ein Auswahlkriterium kann der Programmumfang sein. Die kostenpflichtigen Programme, für die zwischen 35 und 60 Euro fällig werden, gehen meist deutlich über den reinen Schutz hinaus, sagt Christian Schlüter. Geboten werden viele zusätzliche Funktionen wie etwa Kinderschutzfilter, ein erweiterter E-Mail-Spam-Schutz oder sichere virtuelle Tastaturen fürs Online-Banking. Braucht man das alles nicht, dann "sind kostenlose Virenschutz-Programme ausreichend", so das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).

Das bestätigten auch die Testergebnisse. Was die Schutzleistung angeht, sind die kostenlosen Programme Avira Free Antivirus, AVG Free Antivirus und Avast Free Antivirus nicht oder nicht viel schlechter als die kostenpflichtigen. "Der Sparfuchs kann beruhigt ein kostenloses Programm einsetzen", sagt Marx.

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