Sport-Typen und Kulturbanausen

Saarbrücken · Eine Untersuchung zum typischen Leben von Studenten der Saar-Universität zeigt, dass der saarländische Student vor allem in Saarbrücken wohnt und die dortige Kneipen- und Club-Szene besonders schätzt.

 Studenten der Saar-Uni verbringen ihre Freizeit am liebsten in der Saarbrücker Kneipen-Szene, wie beispielsweise hier im Nauwieser Viertel während des gleichnamigen Festes. Foto: Oliver Dietze

Studenten der Saar-Uni verbringen ihre Freizeit am liebsten in der Saarbrücker Kneipen-Szene, wie beispielsweise hier im Nauwieser Viertel während des gleichnamigen Festes. Foto: Oliver Dietze

Foto: Oliver Dietze

Was machen die Studenten der Universität des Saarlandes , wenn sie nicht gerade in einem Vorlesungssaal oder Seminarraum sitzen? Wo wohnen sie, und bevorzugen sie eine Wohngemeinschaft oder das Zimmer im Haus der Eltern? Welche kulturellen Angebote nutzen sie in ihrer Freizeit? Diesen und ähnlichen Fragen sind Professor Eike Emrich, Lehrstuhlinhalber für Sportökonomie und Sportsoziologie am Sportwissenschaftlichen Institut der Saar-Uni, die wissenschaftliche Mitarbeiterin Freya Gassmann und Privatdozent Wolfgang Meyer nachgegangen.

Laut ihrer Studie "Leben der Studierenden der Universität des Saarlandes " leben von den derzeit rund 18 100 Studenten auf dem Saarbrücker Campus 9500 im Regionalverband Saarbrücken - etwa 8000 bis 9000 in der Stadt. Auf dem zweiten Platz folgt der Saarpfalz-Kreis, aus dem rund 3100 Studenten kommen. Den geringsten Anteil auf dem Uni-Campus in Saarbrücken machen in Frankreich und an anderen Orten lebende Studenten aus - jeweils knapp 100. Im Nachbarland Rheinland-Pfalz leben rund 650 Saar-Uni-Studenten.

Im Hinblick auf die verschiedenen Wohnformen zeigt die Studie, dass die wenigsten saarländischen Studenten bei ihren Eltern wohnen (6880). Der Großteil bevorzugt entweder die Wohngemeinschaft oder das Wohnheim (4000), zieht mit dem Partner in die eigenen vier Wände (3400) oder lebt allein in einer Wohnung (3400). Den geringsten Anteil machen an der Saar-Universität Studenten aus, die mit eigenen Kindern oder der eigenen Familie leben (360).

Um auf den Campus zu kommen, greifen die meisten auf ihr Studententicket und damit den öffentlichen Nahverkehr zurück. Fast 14 000 Studenten nutzen den Bus oder die Bahn. Mit dem eigenen Wagen oder Motorrad kommen rund 8000 nach Saarbrücken . Immerhin 2000 Studenten gaben in der Studie an, dass sie auf den Campus laufen.

Sitzen die Uni-Studenten gerade nicht nicht im Hörsaal, verbringen sie laut der Untersuchung ihre Freizeit am häufigsten im Kino, auf Sportveranstaltungen oder in der Saarbrücker Kneipen- und Club-Szene - deren Angebote insgesamt als sehr gut bewertet werden. Museen, Ausstellungen, Filmfestivals oder Diskussionsabende sind dagegen weit unten auf der Hitliste. Kulturelle Veranstaltungen wie Theater, Ballett oder klassische Konzerte werden nur von einer sehr kleinen Gruppe besucht - dafür allerdings sehr regelmäßig.

Anhand der zahlreichen Aktivitäten konnten die Wissenschaftler vier verschiedene Typen ausarbeiten: Der Verein- und Sport-Typ, der Nachtschwärmer, der Kultur-Konsument und der Stubenhocker. Zu den Nachtschwärmern und Stubenhockern zählen jeweils etwa 3600 Studenten, zu den Kultur-Konsumenten und Sport-Typen knappe 6000.

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