Pyro-Verband hält Ströbele Forderung nach Kracher-Verbot für überflüssig

Saarbrücken · Der Verband der pyrotechnischen Industrie hält ein Verkaufsverbot von extrem lauten Böllern für überflüssig. Der Geschäftsführer des Verbandes, Klaus Gotzen, sagte der „Saarbrücker Zeitung“ (Donnerstagausgabe): „Die Forderung ist zwar nett, aber schon im Gesetz verankert.“

Wegen der Verunsicherung vieler Menschen durch die Terrorgefahr hatte der Grüne Hans-Christian Ströbele angeregt, den Verkauf extrem lauter Silvesterkracher zu stoppen. Demgegenüber betonte Gotzen, nach dem deutschen Sprengstoffgesetz und einer EU-Richtlinie sei der maximale Schallpegel von Krachern bereits festgelegt. "Die Böller, der Herr Ströbele meint, sind in Deutschland nicht zugelassen und illegal." Zudem gebe es schon seit Jahrzehnten die Regelung, dass in unmittelbarer Nähe von Krankenhäusern oder Kinderheimen kein Feuerwerk gezündet werden dürfe. Auch könnten Kommunen die Knallerei einschränken.

Stattdessen müsse die Politik stärker gegen illegale Feuerwerksartikel vor allem aus Osteuropa vorgehen. Sie seien wesentlich lauter und gefährlicher. Insgesamt vertritt der Verband nach eigenen Angaben die führenden Feuerwerkshersteller in Deutschland. Letztes Silvester setzte die Branche demnach 129 Millionen Euro um.

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