Kolbow warnt vor Krieg in Mazedonien

Berlin/Saarbrücken · Der Präsident der deutsch-mazedonischen Gesellschaft und frühere Staatsekretär im Verteidigungsministerium, Walter Kolbow (SPD), hat eindringlich vor der Gefahr einer gewalttätigen Zuspitzung in Mazedonien gewarnt. „Das kann leicht zu einem Flächenbrand werden“, sagte Kolbow der „Saarbrücker Zeitung“ (Dienstagausgabe).

 Symbolfoto.

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Foto: Karl-Josef Hildenbrand (dpa)

Premierminister Gruevski versuche, sich durch das Schüren ethnischer Auseinandersetzungen an der Macht zu halten. Auf die Frage, ob dies zu einem neuen Balkankrieg führen könnte, sagte Kolbow, die Gefahr sei groß. "Das ist eine Lunte, die nicht nur glimmt, sondern bereits brennt." Kolbow verwies in diesem Zusammenhang auf eine Schießerei mit 22 Toten vor zwei Wochen in der Stadt Kumanovo und sagte, es spreche vieles dafür, "dass das eine inszenierte Aktion der Regierung gegen angebliche albanische Separatisten war, der Versuch, einen kleinen Krieg anzuzetteln, um von der Korruption im eigenen Bereich abzulenken". Außerdem gebe es Anzeichen, dass sich Russland nach der Ukraine nun auch in Mazedonien positionieren wolle, um einen Keil in das westliche Bündnis zu treiben. Die internationale Politik müsse versuchen, eine Lösung zu erreichen. Ein Rücktritt Gruevskis und anschließende Neuwahlen könnten ein Ausweg sein, betonte Kolbow.

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