„Er war ein Familienmensch“

Ludweiler · Gerhard Schwarz

 Gerhard Schwarz

Gerhard Schwarz

Foto: privat

Gerhard Schwarz wurde am 24. Dezember 1933 in Rockershausen geboren. Er ist der Sohn von Edmund Schwarz, Jahrgang 1902, der als Fahrsteiger in der Grube Velsen arbeitete, Bürgermeister von Ludweiler war, und dessen Ehefrau Elisabeth, Jahrgang 1904. Sohn Gerhard hat sechs Geschwister, wuchs in einer katholischen Familie auf, wurde 1938 in Ludweiler eingeschult, war Messdiener in der Herz-Jesu-Kirche, besuchte die Volksschule und wechselte dann in das Internat der Steyler Missionare in St. Wendel. Nach der Mittleren Reife absolvierte er eine kaufmännische Lehre bei einer Lebensmittel- Handelskette, die er mit der Kaufmanns-Prüfung abschloss. 1956, er war 23 Jahre alt, wurde er zum Leiter der Filiale in Geislautern. Er war vielseitig interessiert, wurde 1952 Mitglied der CVP, der Christlichen Volkspartei, später CDU, spielte Handball in der Mannschaft des TV Ludweiler. 1951 lernte er seine spätere Ehefrau Helga kennen. Sie war 19 Jahre alt, arbeitete als Aushilfe im evangelischen Gemeindehaus in Ludweiler. Die beiden verlobten sich 1954, heirateten am 15. Januar 1955 in der Herz-Jesu-Kirche in Ludweiler. Ehefrau Helga: ,,Wir feierten im Elternhaus meiner Schwiegereltern. Mein Mann Gerhard war ein Familienmensch. Unsere Tochter Ursula wurde 1952 geboren, 1957 Tochter Pia, 1961 Tochter Esther und 1970 Sohn Gerd."

Seit 1961 arbeitete Gerhard Schwarz als Außenhandelsvertreter. Von 1967 bis 1970 absolvierte er im Arbeitsamt in Saarbrücken eine dreijährige Ausbildung zum Arbeitsberater. 1975 wurde er stellvertretender Leiter des Arbeitsamtes in Völklingen. 1978 zog die Familie in ein eigenes Haus nach Ludweiler. Seine Frau Helga, Tochter Pia, Sohn Gerd und ich sitzen zusammen und reden über den vielseitig interessierten Mann. Ehefrau Helga hat ein vierseitiges Dokument - Überschrift: "80. Geburtstag unseres Ehrenvorsitzenden Gerhard Schwarz" - mitgebracht, in dem der berufliche, politische und gesellschaftliche Werdegang des Allroundmannes aufgezeichnet ist. Gerhard Schwarz war Vorstandsmitglied des Ludweiler Ortsverbandes der CDU von 1959 bis zu seinem Tode, von 1974 bis 1994 Fraktionsvorsitzender der CDU-Stadtratsfraktion in Völklingen, Mitglied des Stadtrates bis 2009, von 1974 bis 2009 Mitglied der Verbandsversammlung des Wasser- Zweck-Verbandes Warndt, von 1974 bis 2009 Mitglied in Ausschüssen und Aufsichtsräten der Stadt Völklingen. Für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit wurde er mit der Freiherr vom Stein Medaille ausgezeichnet. Bundespräsident Walter Scheel lud Gerhard Schwarz am 27. April 1978 zu einem Treffen in die Villa Hammerschmidt in Bonn ein.

Der Kommunalpolitiker Schwarz war auch Schöffe beim Amtsgericht in Saarbrücken, in vielen Vereinen engagiert, Initiator des ersten Pfarrfestes der Pfarrei und seit 1965 von Kappensitzungen. Seit 1969 organisierte er den Martinsumzuges in Ludweiler mit kostenlosen Brezeln für Kinder. Am Ende der Liste seines Engagement für Ludweiler, die Partei und Freunde steht: ,,Besonders hervor zu heben (ist) seine menschliche Art im Umgang miteinander und seine Verbundenheit zu seiner Familie und seiner Heimat." Sohn Gerd: ,,Ja, er war ein Familienmensch. Zur Familie gehören drei Enkel und zwei Urenkel, die er geliebt hat. Es war ihm wichtig, jedem zu helfen, der ihn ansprach." ,,Wie habt ihr gelebt? Was war mit Urlaub? frage ich. Ehefrau Helga: ,,Wir fuhren jedes Jahr im Sommer mit dem Auto drei bis vier Wochen in den Schwarzwald, nach Bayern oder Österreich. An Wochenenden sind wir gewandert. Fünf Kilometer und mehr. Er ging samstags in die Sauna, traf sich dort mit Freunden."

1993 - er war 60 Jahre alt - wurde er wegen Bandscheibenproblemen pensioniert. Die Schmerzen wurden immer schlimmer. Tochter Pia: ,,Drei Wochen vor seinem Tod fuhr er mit 50 Freunden mit dem katholischen Männerverein von Ludweiler ins Kinzigtal. Es war seine letzte Reise. Er konnte nichts mehr essen, wurde ins Krankenhaus in Püttlingen eingeliefert und dann auf die Intensiv-Station der SHG-Klinik gebracht. Dort starb er." In der Traueranzeige steht: ,,Du hast uns mit viel Liebe und Fürsorge begleitet. Es bleiben Spuren in unseren Herzen, die uns in innigem Gedenken mit dir verbinden."

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