Seine Filme auf DVD: Lücken schließen sich

Saarbrücken · Nicht alle der wichtigsten Filme Staudtes sind schon auf DVD erschienen: "Herrenpartie" und "Kirmes", mit seine galligsten Gesellschaftskommentare", fehlen bis heute; aber zumindest im Nebenwerk füllen sich die Lücken. "Gift im Zoo" (1951) ist ein solider Krimi (DVD bei Filmjuwelen) mit interessanter Produktionsgeschichte: Staudte wurde während der Dreharbeiten auf staatlichen Druck hin entlassen, weil er sich nicht völlig von der Defa der DDR lossagen wollte (Hans Müller drehte zuende). Bezeichnend: Während der Regisseur wegen DDR-Verbindungen entlassen wird, spielen Carl Raddatz und Irene von Meyendorff die Hauptrollen - die Stars von Veit Harlans todesseligem NS-Prestige-Melodram "Opfergang" (1944).

Nicht alle der wichtigsten Filme Staudtes sind schon auf DVD erschienen: "Herrenpartie" und "Kirmes", mit seine galligsten Gesellschaftskommentare", fehlen bis heute; aber zumindest im Nebenwerk füllen sich die Lücken. "Gift im Zoo" (1951) ist ein solider Krimi (DVD bei Filmjuwelen) mit interessanter Produktionsgeschichte: Staudte wurde während der Dreharbeiten auf staatlichen Druck hin entlassen, weil er sich nicht völlig von der Defa der DDR lossagen wollte (Hans Müller drehte zuende). Bezeichnend: Während der Regisseur wegen DDR-Verbindungen entlassen wird, spielen Carl Raddatz und Irene von Meyendorff die Hauptrollen - die Stars von Veit Harlans todesseligem NS-Prestige-Melodram "Opfergang" (1944).

1958 drehte Staudte "Madeleine und der Legionär", der jetzt in einer DVD-Box (Studio Hamburg) mit fünf anderen deutschen Filmen erscheint (etwa "Romanze in Moll"). Staudte erzählt von drei Deserteuren der Fremdenlegion, die aus dem Algerienkrieg fliehen. Hildegard Knef spielt eine französische Ärztin, die dem Trio auf der Flucht begegnet. Der Film spricht sich deutlich gegen Krieg und Kolonialismus aus, vermittelt seine Botschaften aber nicht immer subtil, wenn etwa die Knef als Symbol eines guten Frankreichs (und Deutschlands) laut über die Welt nachdenkt: "Moderne heutige Menschen - sind wir das?". Da stehen sich Handlung und Didaktik manchmal im Weg. Dennoch spannend und sehenswert.

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