Sohn von NS-Funktionär gibt Raubkunst an Polen zurück

Krakau · Der Sohn des einstigen hochrangigen Nazi-Politikers Otto von Wächter hat drei von seiner Familie geraubte Gemälde an Polen zurückgegeben. Die im Zweiten Weltkrieg entwendeten Kunstwerke würden von Experten untersucht und anschließend voraussichtlich in Krakau ausgestellt, teilte die Regionalbehörde der südpolnischen Stadt mit. Dort hatte sie die Familie des NS-Politikers und SS-Führers Otto von Wächter, der unter dem Nazi-Regime zeitweise Gouverneur in Krakau war, mitgenommen.

Freiwillig hatte sein Sohn Horst von Wächter das Diebesgut am Wochenende den polnischen Behörden übergeben und an andere deutsche und österreichische Nachfahren von Nazis appelliert, seinem Beispiel zu folgen. Dass ein Nachkomme Raubkunst zurückgebe, sei in der Region ein Präzedenzfall, hieß es von der polnischen Behörde.

Bei den Gemälden handelt es sich um eine Landkarte Polens aus dem 18. Jahrhundert sowie ein Aquarell des Krakauer Potocki-Palasts aus dem 19. Jahrhundert, auf dessen Rückseite die Ehefrau Charlotte von Wächter vermerkt hatte: "Blick auf Potocki-Palast - mitgenommen aus Krakau 1939".

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