Grütters plädiert für neuen Anlauf beim Einheitsdenkmal

Berlin · Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) plädiert für einen neuen Anlauf bei dem im vergangenen Jahr gestoppten Einheitsdenkmal. "Wir sollten in Deutschland noch einmal offen und öffentlich diskutieren, welches Freiheits- und Einheitsdenkmal wir wollen", erklärte Grütters gestern in Berlin. Als mögliche Standorte nannte sie Berlin oder Leipzig. Den Angaben zufolge wird sich der Kulturausschuss des Bundestages morgen mit dem Thema befassen.

Das ursprünglich für Berlin geplante Projekt einer beweglichen, leicht gewölbten Schale - der so genannten Einheitswippe - war wegen drohender Kostenexplosion gestoppt worden. Der Haushaltsausschuss des Bundestages hatte im April vergangenen Jahres empfohlen, das Bauvorhaben auf dem historischen Sockel des ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Denkmals neben dem wieder aufgebauten Berliner Schloss im Zentrum der Hauptstadt nicht weiter zu verfolgen. Der Bundestag hatte allerdings 2007 und 2008 beschlossen, ein solches Denkmal in Erinnerung an die friedliche Revolution 1989 und an die Wiedervereinigung errichten zu lassen. Deswegen hatte Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) bereits im Herbst vergangenen Jahres Klarheit über das Vorhaben verlangt.

Monika Grütters erklärte mit Blick auf die langwierigen Debatten über das Vorhaben: "Sie helfen uns, nicht nur am eigenen Versagen, am Ringen und Hadern mit der Vergangenheit zu reifen, sondern auch im Bewusstsein der eigenen Freiheitstraditionen zu wachsen." Es könne nicht sein, "dass wir es nicht schaffen, diese prägenden, freudigen und historischen Ereignisse mit einem öffentlichen Denkzeichen zu würdigen". Sie begrüße es daher, dass sich der Kulturausschuss des Bundestags erneut mit dem Thema befasse und über das weitere Vorgehen berate.

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