Bonner Frauenmuseum stellt Protagonistinnen der Reformation vor

Bonn · Eine Frau im Talar? Noch in den 1950er Jahren war das für viele evangelische Christen undenkbar. Obwohl Frauen schon rund 400 Jahre zuvor bei der Reformation kräftig mitgemischt hatten. "Die wenigsten Menschen wissen, dass es auch Reformatorinnen gab", sagt Marianne Pitzen, Direktorin des Frauenmuseums. Die Schau "Katharina von Bora - von der Pfarrfrau zur Bischöfin, die Geschichte der weiblichen Reformation - Künstlerpaare" will deshalb den langen Weg der Frauen zur Gleichberechtigung in der evangelischen Kirche nachzeichnen. Zunächst habe sich mit der Reformation auch für die Frauen eine Tür zu mehr Gleichberechtigung in Glaubensdingen geöffnet, sagt Kuratorin Bettina Bab. Das neue Bibelverständnis, nach dem alle Christen direkt vor Gott stehen, habe auch Frauen neue Handlungsspielräume eröffnet. "So verfassten Frauen nun Katechismen oder Kirchenlieder", erklärt Bab. Allen voran stellt die Schau die Ehefrau des Reformators Martin Luther, Katharina von Bora, vor. Daneben fällt der Blick auch auf weniger bekannte Verfechterinnen der Reformation.

Die Schau läuft bis 1. November und wird ergänzt durch aktuelle Arbeiten zum Thema "Paare in der Kunst". Ausgangspunkt sind die Doppelporträts von Lucas Cranach d. Ä. von Martin Luther und seiner Ehefrau Katharina von Bora.

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