Kalte Versuchung in Neunkirchen

Neunkirchen. Sie werden immer ausgefallener: Eissorten wie Cookies, Tiramisu oder Cappuccino sind mittlerweile nichts Besonderes mehr. Die Besitzer der Neunkircher Eiscafés lassen sich jedes Jahr etwas Neues einfallen. Auch in diesem Jahr haben sie sich wieder mächtig ins Zeug gelegt, um ihre Kunden zu überraschen

Neunkirchen. Sie werden immer ausgefallener: Eissorten wie Cookies, Tiramisu oder Cappuccino sind mittlerweile nichts Besonderes mehr. Die Besitzer der Neunkircher Eiscafés lassen sich jedes Jahr etwas Neues einfallen. Auch in diesem Jahr haben sie sich wieder mächtig ins Zeug gelegt, um ihre Kunden zu überraschen.Die meisten neuen Sorten hat sich der Inhaber der Eisdiele Venezia am Stummplatz ausgedacht. Lino Lauriano testet in dieser Saison gleich vier neue Geschmackssorten. Bereits manche Namen machen Lust zum Probieren, wie "Mama-que-buena" oder "Sherry-Mania". "Mama-que-buena" ist ein Rocher-Eis. Es schmecke wie die Pralinen von Ferrero. Der Geschmack von "Sherry-Mania" sei dem gleichnamigen alkoholischen Getränk aus Spanien nachempfunden. "Außerdem sind da noch Schoko-Streusel drin", erklärt Inhaber Lauriano. Das ist aber noch nicht alles. "Auch die Sorten Kit-Kat und Macaron sind neu", erklärt er. Kit-Kat sei das passende Eis zu dem Schokoriegel von Nestlé. Letzteres sei ein Mandeleis. Die Renner seien jedoch bisher Kit-Kat und "Mama-que-buena", erklärt Lauriano. "Noch ist es etwas kälter. Dann essen die Kunden lieber Milcheis. Sobald es heiß wird, verkaufe ich mehr Fruchteis."

Auch Daniele Carobolante bietet in diesem Jahr Macaron zum ersten Mal an. Er betreibt das Eiscafé Florenz im Saarpark-Center zusammen mit Luciano Zambon. Mehr als 40 Eissorten hat er im Angebot. Drei davon verkauft er erst seit kurzem: Neben Macaron sind das Kinderriegel und Toffee. Toffee orientiere sich am Geschmack der bekannten karamellfarbenen Bonbons. "Kinderriegel gehört jetzt schon zu den beliebtesten Sorten", erklärt Carobolante weiter. Ansonsten bestellen die Kunden am häufigsten Cookies, Cappuccino und Fruchteis wie Mango oder Melone.

Bei den deutschen Kunden stehen schon immer besonders die bunten Becher hoch im Eis-Kurs, wie Carabolante bestätigt: Spaghetti-Eis, Fruchtbecher oder Bananen-Split. Der Trend in Italien gehe dagegen in eine ganz andere Richtung. Der Eiscafé-Inhaber erzählt, wie Eis in seiner Heimat gegessen wird: "Die meisten Italiener kaufen sich nur ein paar Kugeln in der Waffel für unterwegs." Das meiste Eis werde daher am Kiosk gekauft. "Deshalb schließen immer mehr Eisdielen." In Deutschland esse man Eis auch gegen Hunger. Das habe er in seiner Heimat nie erlebt.

Ähnlich wie das Café Florenz orientiert sich auch Alexandra Marino an den Geschmacksrichtungen verschiedener Schoko-Riegel. Sie betreibt die Eisdiele Fortunella in Furpach. Bei ihr kann man seit kurzem Snickers und Mars auch als Eis genießen. "Die beliebtesten Sorten sind aber immer dieselben", erklärt sie. Das seien meistens Vanille, Schokolade und Nuss. "Auch schwarze Schokolade geht sehr gut." Insgesamt hat die Eisdiele zirka 35 verschiedene Sorten im Angebot.

Franco Petrucci, der Besitzer des Eiscafé Dolomiti am Oberen Markt, hält nichts von den neuen Eissorten: "Mir ist gute Qualität wichtiger. Außerdem sind es meist die jungen Leute, die Ausgefallenes wie Schokolade mit Chili wollen." Ältere Menschen seien auch bei der Eiswahl eher traditioneller. Und da er nicht direkt im Zentrum ansässig sei, sei der Altersdurchschnitt seiner Kunden höher. Petrucci betreibt das Eiscafé bereits in der dritten Generation: "Mein Großvater eröffnete es 1936. Damals gab es nur sechs Sorten. Heute habe ich 30." "Kinderriegel gehört jetzt schon zu den beliebtesten Eis-Sorten."

Daniele Carobolante, Eiscafé Florenz

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