Falsches Signal der Saar-Politik

Peter Stefan Herbst Chefredakteur saarbruecker-zeitung.de/woche

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Meinung:

Falsches Signal der Saar-Politik

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

natürlich darf auch eine Landrätin eine besser bezahlte Aufgabe anstreben und annehmen. Zweifellos verfügt eine Volljuristin, die auch an der Verwaltungshochschule in Speyer studiert hat, über eine breite und solide Qualifikation für viele Aufgaben. Dennoch hat die geplante Wahl von Cornelia Hoffmann-Bethscheider (SPD ) zur Präsidentin des Sparkassenverbandes Saar einen bitteren Beigeschmack. Werden doch wieder einmal Vorurteile befeuert, vielen Politikern ginge es nur ums Geld und die Parteien würden Versorgungsposten aus niederen Beweggründen verschachern. Ist es doch ein offenes Geheimnis, dass einige Genossen die ehrgeizige, selbstbewusste und gelegentlich auch unbequeme Landrätin wegloben wollen. Dass sie erst vor vier Jahren in ihr aktuelles Amt gewählt wurde, verstärkt die negative Wahrnehmung und entwertet nebenbei das Amt der Landrätin.

Der CDU-Vorschlag eines parteilosen Experten wurde von den SPD-Landräten und Regionalverbandspräsident Peter Gillo ebenso ignoriert wie die mahnenden Worte ihrer Parteifreundin und Saarbrücker Oberbürgermeisterin Charlotte Britz. Sie hatte richtigerweise Einsparmöglichkeiten und die Wichtigkeit der öffentlichen Akzeptanz thematisiert. Genau hier entsteht der größte Schaden. Die Besetzung von Positionen nach Parteibuch und die in zu großer Nähe begründeten Interessenkonflikte der politischen Entscheidungsträger schaden nicht nur der SPD , sondern der ganzen Politik und damit letztlich dem Saarland. Mit der aktuellen Personaldebatte wurde wieder mal eine gute Chance vertan, hier ein anderes und besseres Signal zu setzen.

In diesem Sinne ein schönes Wochenende

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