Nur die aktuelle Form spricht für den BVB

MÜNCHEN · Im Halbfinale des DFB-Pokals treffen heute Abend der FC Bayern München und Borussia Dortmund aufeinander. Es geht um viel.

 Es dürfte ein Schlüsselduell heute werden: Kann Jérôme Boateng (rechts) den Dortmunder Angreifer Pierre-Emerick Aubameyang stoppen? Foto: hoppe/dpa

Es dürfte ein Schlüsselduell heute werden: Kann Jérôme Boateng (rechts) den Dortmunder Angreifer Pierre-Emerick Aubameyang stoppen? Foto: hoppe/dpa

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Pokalduelle zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund werden zur Regel. Zum bereits sechsten Mal in Serie treffen die beiden Branchenführer heute Abend (20.45 Uhr/ARD) in diesem Wettbewerb aufeinander. Die Bayern liegen in diesen Spielen mit 3:2 Siegen knapp vorn. Vor dem Halbfinale beantwortet die SZ die wichtigsten Fragen rund um das vorweggenommene Finale.

Wie ist die Form?

Der FC Bayern schied unglücklich, aber trotzdem verdient im Viertelfinale der Champions League gegen Real Madrid aus. Das Rückspiel endete 2:4 nach Verlängerung. Es folgte ein 2:2 in der Bundesliga gegen Mainz 05 - das vierte Spiel nacheinander ohne Sieg. Die Form könnte besser sein. Unter dem Eindruck des Anschlags auf den Teambus schied Borussia Dortmund ebenfalls im Viertelfinale der Champions League gegen Monaco aus, gewann danach aber 3:2 in Gladbach. Die Stimmung hat sich verbessert, die Formkurve zeigt nach oben.

Wie verlief das letzte Duell?

Am 8. April gewann der FC Bayern zuhause mit 4:1. Allerdings: Der BVB war damals stark ersatzgeschwächt. Seitdem sind die Münchner sieglos.

Standen sich der FC Bayern und der BVB schon im Halbfinale gegenüber?

Ja, einmal - am 28. April 2015. Der FC Bayern verlor zuhause nach einem denkwürdigen Elfmeterschießen. Nach 120 Minuten und den Treffern von Lewandowski (29. Minute) und Aubameyang (75.) hatte es zunächst 1:1 gestanden. Das Elfmeterschießen gewann der BVB mit 2:0 - bei den Münchnern verschossen Philipp Lahm und Xabi Alonso, die beide ausrutschten, sowie Mario Götze und Torhüter Manuel Neuer.

Wer fehlt heute?

Beim FC Bayern kann Manuel Neuer (Fußbruch) nicht spielen, der Einsatz von David Alaba (Kapselreizung im Knie) ist fraglich. Als Ersatz stünde jedoch der Spanier Juan Bernat bereit. Zugleich konnte Trainer Carlo Ancelotti gestern vermelden, dass die drei angeschlagenen Innenverteidiger Jérôme Boateng, Mats Hummels und Javi Martínez einsatzfähig seien. Beim BVB ist Sokratis (muskuläre Probleme) fraglich. Nuri Sahin (Sprunggelenksverletzung), Marc Bartra (Hand-Operation), André Schürrle (Fußverletzung) und Mario Götze (Stoffwechsel-Erkrankung) fallen aus.

Wie oft stand der FC Bayern und der BVB im Finale?

Die Bayern bislang 21 Mal - sie gewannen 18 Mal, das ist Rekord. Dortmund stand bislang acht Mal im Endspiel, siegte drei Mal.

Wer sind die Schlüsselspieler?

Robert Lewandowski und Pierre-Emerick Aubameyang zählen derzeit zu den besten Angreifern weltweit, ihre Mannschaften sind sehr abhängig von ihnen. In der Bundesliga liegt Aubameyang mit 27 Toren in 28 Spielen vor seinem früheren Teamkollegen (26 Tore in 29 Einsätzen). Im Pokal dagegen hat Lewandowski fünf Tore erzielt, der Dortmunder noch keines.

Standen sich beide schon in einem Finale gegenüber?

Ja, vier Mal. Zuletzt im vergangenen Jahr, der FC Bayern gewann 4:3 im Elfmeterschießen, nach 120 Minuten hatte es 0:0 gestanden. Das denkwürdige Finale 2014 verlor der BVB nach 120 Minuten mit 0:2. Hummels, damals noch Dortmunder, wurde in der zweiten Halbzeit ein regulärer Treffer nicht anerkannt. 2012 hatte der BVB den FC Bayern mit 5:2 gedemütigt. Im Finale 2008 gewannen die Münchner 2:1.

Gab es sonst noch Pokal-Duelle?

Ja, vier. Im Viertelfinale 2013 - 1:0 für den FC Bayern. In der 2. Runde 1992/1993, der BVB gewann 7:6 nach Elfmeterschießen (2:2 nach 120 Minuten). In der 3. Runde 1981/82, 4:0 für den FC Bayern. Und dann noch in der Qualifikation 1966, der BVB gewann damals mit 2:0 in München.

Wie ist die Gesamtbilanz?

Beide Mannschaften standen sich bislang in 115 Spielen gegenüber. 54 gewann der FC Bayern, 31 der BVB. Die Heimbilanz der Münchner gegen Dortmund: 32 Siege, elf Niederlagen.

Was wäre noch zu sagen?

"Ob es eine gute oder sehr gute Saison wird, hängt vom Pokal ab." Das sagt Bayern-Kapitän Philipp Lahm. "Bayern hat auf jeden Fall mehr zu verlieren, wir können ihnen diese Saison ein Stück weit vermiesen. Wir können ein Spielverderber sein", meint BVB-Trainer Thomas Tuchel.

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