Die Eintracht entscheidet den Nervenkrimi für sich

Mönchengladbach · Frankfurt gewinnt das erste DFB-Pokal-Halbfinale im Elfmeterschießen bei Borussia Mönchengladbach.

 Jonas Hofmann (rechts, in weiß) trifft zum 1:1 von Borussia Mönchengladbach gegen Eintracht Frankfurt. Foto: Fassbender/dpa

Jonas Hofmann (rechts, in weiß) trifft zum 1:1 von Borussia Mönchengladbach gegen Eintracht Frankfurt. Foto: Fassbender/dpa

Foto: Fassbender/dpa

Eintracht Frankfurt hat dank Elfmeter-Held Lukas Hradecky das Endspiel des DFB-Pokals erreicht und darf vom ersten Titel seit fast 30 Jahren träumen. Die Hessen, die zuletzt 1988 den Pott holten, gewannen das Halbfinale am Dienstag mit 7:6 im Elfmeterschießen (1:1, 1:1, 1:1) bei Borussia Mönchengladbach. In ihrem ersten Pokal-Endspiel seit elf Jahren am 27. Mai in Berlin wird die Eintracht Außenseiter sein - den zweiten Final-Teilnehmer ermitteln heute Bayern München und Borussia Dortmund. Für die Gladbacher setzte sich dagegen der Halbfinal-Fluch fort: Seit dem letzten Triumph 1995 scheiterten sie bereits zum vierten Mal nach 2001, 2004 und 2012 in der Vorschlussrunde.

Der Israeli Taleb Tawatha hatte die Eintracht vor 54 014 Zuschauern am Ende einer ganz starken Anfangs-Viertelstunde in Führung gebracht (15. Minute). Die Borussia kam in der Nachspielzeit der ersten Hälfte durch Jonas Hofmann (45.+2) zum Ausgleich. Im Elfmeterschießen hielt dann Hradecky gegen Andreas Christensen und Djibril Sow, der Ex-Gladbacher Branimir Hrgota verwandelte für Frankfurt den entscheidenden Elfmeter. Die Eintracht hat den Startplatz im Europacup aber trotzdem noch nicht sicher: Seit der vergangenen Saison erhält der Tabellensiebte der Fußball-Bundesliga das Europa-League-Ticket, falls der Pokalsieger ohnehin für den Europacup qualifiziert ist. Als Neunter haben die Hessen aber auch auf diesem Weg noch Chancen auf die Qualifikation.

Die Eintracht startete mutig in die Partie. Bereits nach zwei Minuten musste Gladbachs Torhüter Yann Sommer gegen Hrgota retten, der vom starken Marco Fabian geschickt worden war. Der Nachschuss des Mexikaners strich knapp am Tor vorbei. Die Borussia tat sich zu Beginn enorm schwer. Die hochverdiente Führung für die Elf von Niko Kovac erzielte der neu in die Startelf gerückte Tawatha. Seinen Volleykracher konnte Sommer nur noch an den Innenpfosten lenken.

Den Gastgebern, die in Kramer, Raffael, Hazard, Jantschke, Johnson und Drmic gleich sechs potenzielle Stammspieler ersetzten mussten, fehlten Struktur und Ideen. Die Hessen nahmen nach der Führung einen Gang raus, hatten das Spiel aber klar im Griff.

Hecking reagierte und brachte Nico Schulz für den Gelb-Rot-gefährdeten Oscar Wendt (41.). Kurz vor der Pause wurden die Gastgeber doch gefährlich: Hofmann ließ Hradecky nach einer Flanke von Ibrahima Traoré aus abseitsverdächtiger Position keine Abwehrchance und traf zum 1:1.

Nach dem Ausgleich fand die Hecking-Elf besser in die Partie, ganz große Torchancen erspielte sie sich aber nicht. Einen Torschuss von Kapitän Lars Stindl parierte Hradecky (74.), weshalb es nach einer ereignisarmen zweiten Halbzeit in die Verlängerung ging.

Gladbach war nun dominant, ohne sich klare Torchancen zu erspielen. Die Frankfurter schleppten sich in Richtung Elfmeterschießen - und ihr Torhüter war zur rechten Zeit da.

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