Spiel kann zum Meilenstein werden

Homburg · Für den Fußball-Regionalligisten FC Homburg steht im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart II viel auf dem Spiel.

Wenn der FC Homburg an diesem Donnerstagabend um 19 Uhr den VfB Stuttgart II im Waldstadion empfängt, geht es für die Saarländer um enorm viel. Mit einem Sieg kann der FCH den VfB II Gegner überholen und die mutmaßliche Abstiegszone wieder in Richtung Tabellenmittelfeld verlassen. Interessant wird dabei auch sein, wie das Duell der beiden direkten Homburger Konkurrenten Stuttgarter Kickers und FK Pirmasens am Samstag endet. "Je nachdem, wie es läuft, kann man mit einem Sieg sogar drei oder vier Plätze auf einmal gutmachen", sagt Jens Kiefer. Das heißt aber auch: Verlieren die Grün-Weißen erneut, besteht die akute Gefahr, noch tiefer in den Abstiegsstrudel hineingezogen zu werden.

Um alle Konzentration auf die bevorstehende sportliche Aufgabe zu lenken, hat der FCH ein zweitägiges Kurztrainingslager in Saarbrücken bezogen. "Wir haben uns entschlossen, ins Trainingslager zu fahren, weil wir alles andere ausblenden möchten", erklärt Kiefer. Der Trainer ist auch bemüht, den Ausschluss von Timo Cecen, Andreas Gaebler und Timothy van der Meulen, die nicht mit nach Saarbrücken fahren durften und die gegen Stuttgart nicht zum Kader gehören werden, möglichst niedrig zu hängen. "Niemand ist suspendiert. Die Maßnahme betrifft nur das Spiel gegen Stuttgart. Uns ging es darum, den Kader im Training noch einmal zu straffen und so die Konzentration auf das Wesentliche zu fokussieren", sagt Kiefer.

Dass FCH-Vorstandschef Herbert Eder von "Konsequenzen in der Mannschaft" spricht, lässt allerdings erahnen, dass der vorübergehende Ausschluss auch disziplinarische Hintergründe hat. Dass es sich besonders in Cecens Fall, der zum Kernpersonal zählt, auch um eine Reaktion auf die zuletzt schwachen Leistungen handelt, liegt auf der Hand. Der Mittelfeldlenker gilt im grün-weißen Team als bester Fußballer, aber auch als mitunter schwieriger Charakter. Dass er nicht selten den im Abstiegskampf nötigen Biss vermissen lässt, stößt nicht nur beim Homburger Anhang auf Kritik. Auch innerhalb der Mannschaft hat sich Cecen zuletzt nicht nur Freunde gemacht.

Ex-Kapitän Gaebler tauchte in dieser Spielzeit nur noch selten in der Startelf auf. Sein am Saisonende auslaufender Vertrag wird nach SZ-Informationen nicht verlängert. Van der Meulen ist erst im Winter zu den Grün-Weißen gewechselt. Dass der Innenverteidiger nur wenige Minuten zum Einsatz gekommen ist, ist ein klares Signal, dass auch sein Engagement nach der Saison enden wird.

Eine spannende Frage ist auch, wie sich die Fans gegen den VfB Stuttgart II im Waldstadion verhalten werden. Nachdem der von vielen erwartete Rauswurf des Trainers nach der 0:4-Pleite bei Kickers Offenbach ausgeblieben ist, machen nicht wenige Fans in den sozialen Medien massiv Front gegen Trainer und Vereinsführung. Nach SZ-Informationen will ein Teil der Fans das Spiel gegen Stuttgart boykottieren und mit Transparenten im Fanblock ihrem Unmut Ausdruck geben.

Vereinzelt gab es während der Woche Plakate in Homburg zu sehen, auf denen die Ablösung von Kiefer und Eder gefordert wird. Kiefer hofft trotzdem, dass der Homburger Anhang gegen Stuttgart die Mannschaft unterstützt: "Es wäre wünschenswert, wenn gegen Stuttgart alle im Verein zusammenstehen würden." Ob Kiefer bei einer erneuten Niederlage gehen muss, will Eder weder bestätigen noch dementieren: "Der Donnerstag wird der Meilenstein. Bis dahin werden wir keine neuen Fässer aufmachen", sagt der Vereins-Chef.

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