Ärzte müssen Schmerzensgeld an Klasnic zahlen

BREMEN · Der ehemalige Fußballprofi erhält wegen Behandlungsfehlern 100 000 Euro. Der 37-Jährige wartet auf eine Spenderniere.

 Ivan Klasnic erhält Schmerzensgeld. Foto: Erichsen/dpa

Ivan Klasnic erhält Schmerzensgeld. Foto: Erichsen/dpa

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Der nierenkranke ehemalige Profi Ivan Klasnic (37) hat im Prozess gegen zwei frühere Ärzte des Fußball-Bundesligisten Werder Bremen ein Schmerzensgeld in Höhe von 100 000 Euro plus Zinsen zugestanden bekommen. Zudem haften der damalige Werder-Mannschaftsarzt Götz Dimanski und die beteiligte Internistin Manju Guha für alle anfallenden "materiellen und immateriellen" Schäden des einstigen Torjägers. Die Höhe muss noch verhandelt werden. Dieses Urteil gab am Freitag das Landgericht Bremen bekannt.

"Dimanski ist für den Nierenverlust und die daraus resultierenden Folgen verantwortlich", sagte der Vorsitzende Richter Clemens Bolay in seiner Urteilsbegründung. Auch Guha seien "grobe Behandlungsfehler" unterlaufen. Richter Bolay unterstrich, dass Klasnic, der von 2001 bis 2008 bei Werder unter Vertrag stand, ein Verdienstausfall für das Jahr 2007 von rund einer Million Euro zustehe. Weder der Ex-Stürmer noch die angeklagten Ärzte waren zur Urteilsverkündung erschienen. Beide Parteien können gegen das Urteil Revision einlegen.

Seit September 2016 wartet der einstige Bundesliga-Torjäger Klasnic auf eine Spenderniere - bereits zum dritten Mal binnen elf Jahren. Im Januar 2007 wurde ihm zunächst eine Niere seiner Mutter verpflanzt, sein Körper stieß das Organ aber ab. Drei Monate später erhielt er eine Niere seines Vaters, das Organ schafft es nicht mehr, sein Blut ausreichend zu reinigen. Deshalb muss der Kroate drei Mal in der Woche zur Dialyse.

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