Aufgebot von Kuntz steht zu „80 Prozent“

Wiesbaden · Die deutsche U21 spielt heute gegen England. Für die EM im Juni fühlt sich der Trainer schon gerüstet.

Serge Gnabry, Leroy Sané oder Niklas Süle - über die wichtigsten Namen hat Stefan Kuntz mit Joachim Löw längst gesprochen. "Wir haben ganz wertfrei diskutiert, wer welchen jungen Spieler wo sieht", sagt der Trainer der deutschen U21-Nationalmannschaft über die Problematik, die sich mindestens alle zwei Jahre wiederholt: Welcher Hoffnungsträger reist im Sommer zur U21-EM - und wer geht stattdessen mit dem A-Team auf Tour?

Eine Lösung zeichnet sich in diesem Jahr ungewohnt früh ab. Wenn die U21 heute Abend in Wiesbaden mit dem Klassiker gegen England (20 Uhr/Eurosport) in die heiße EM-Phase eintritt, ist der Kader ein deutlicher Fingerzeig. Leon Goretzka, Max Meyer und der verletzt pausierende Gnabry wurden von Kuntz ebenso wie Yannick Gerhardt und Benjamin Henrichs berufen. Alle fünf dürfen sich im Juni wohl auf eine Reise nach Polen einstellen.

"Mir war es wichtig, die Länderspiele vor dem Turnier größtenteils mit den Spielern anzugehen, mit denen wir im Sommer auch eine erfolgreiche EM spielen können", sagt Kuntz. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass die von Löw nominierten Süle, Sané, Joshua Kimmich, Timo Werner und Julian Brandt derzeit für den zeitgleich stattfindenden Confed Cup in Russland eingeplant sind.

"Jogi sagt zurecht: Wenn er mir alle Spieler geben würde, würden einige bei uns auf der Bank sitzen, weil wir auf einigen Positionen ein sehr gutes Angebot haben. Das würde keinen Sinn machen", sagt Kuntz, der Planungssicherheit brauchen kann. Denn dem Nachfolger von Horst Hrubesch stehen vor der EM nur zwei Spiele zum Testen zur Verfügung - am Freitag gegen England und vier Tage später in Stuttgart gegen Portugal.

"Am Ende muss man schauen, was für den einzelnen Spieler das Beste ist, auch mit Blick auf die WM 2018. Das wird Jogi Löw im Erstzugriff entscheiden", sagt Kuntz. Das letzte Wort ist aber noch nicht gesprochen. Auch gegen England stehen in Marc-Oliver Kempf (SC Freiburg) und Thilo Kehrer (Schalke 04) zwei Neulinge im Team. "Wir haben zu 80 Prozent den Kader zusammen, aber auf ein paar Positionen ist noch Luft", sagt Kuntz. Bei der EM in Polen (16. bis 30. Juni), so viel steht fest, soll Deutschland um den Titel spielen und möglichst in die Fußstapfen der Europameister von 2009 mit sechs späteren Weltmeistern treten. "Wir fahren dorthin, um jedes Spiel zu gewinnen", sagt der Neunkircher Kuntz.

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