Ein Zittersieg, der den Trainer froh macht

Saarlouis · Die Basketballerinnen der Saarlouis Royals sind mit einem heiß umkämpften Sieg ins neue Jahr gestartet. Beim 73:69 gegen Freiburg mussten die Fans lange zittern. Jamailah Adams feierte ein gelungenes Comeback, Portia Durrett einen guten Einstand.

 Hart erkämpfter Heimsieg: Neuzugang Portia Durrett (links) setzt sich im Duell mit Freiburgs Nadjescha Ilmberger durch. Foto: Ruppenthal

Hart erkämpfter Heimsieg: Neuzugang Portia Durrett (links) setzt sich im Duell mit Freiburgs Nadjescha Ilmberger durch. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

1:11 Minuten vor Schluss wird die Saarlouiser Stadtgartenhalle endgültig zum Tollhaus. Den ersten Freiwurf hat Angela Tisdale locker verwandelt, der zweite tanzt erst auf dem Ring - und springt in den Korb. 71:69 führen die Basketballerinnen der Saarlouis Royals jetzt. Die 600 Zuschauer in der Halle stehen längst, trommeln, klatschen, schreien. Nur Sekunden später schnappt sich Sabine Niedola einen Abpraller unter dem eigenen Korb und leitet den nächsten Angriff der Royals ein. Levke Brodersen kann nur durch ein Foul gestoppt werden, zehn Sekunden vor Schluss verwandelt die Aufbauspielerin die beiden folgenden Freiwürfe zum 73:69.

Als danach der Freiburger Gegenangriff im Aus endet, reißt Royals-Trainer Hermann Paar die Arme hoch. Jetzt endlich steht der Sieg fest. Dass Jamailah Adams, die nach monatelanger Verletzungspause ihre umjubelte Rückkehr aufs Feld feiert, die beiden letzten Freiwürfe vergibt, kann die Stimmung in der Halle nicht schmälern. Adams hatte nach einer Knie-Operation seit Saisonbeginn gefehlt. Fast 30 Minuten steht sie bei ihrer Rückkehr auf dem Feld. Nach der Schluss-Sirene wird sie wie die komplette Mannschaft gefeiert.

Allerdings hatten die Royals die Nerven ihrer Fans zuvor arg strapaziert. Nach völlig verpenntem Beginn lag Saarlouis nach sieben Minuten schon mit 12:21 zurück. Paar, der im Vorfeld der Partie vor dem Größenvorteil der Freiburgerinnen gewarnt hatte, nahm eine Auszeit, rüttelte sein Team wach. "Spielt schneller, lauft, macht mehr Druck", forderte er. Die Folge: ein 11:0-Lauf. Die Gastgeberinnen spielten jetzt aggressiver und kamen zu vielen Ballgewinnen. Zur Halbzeit führte Saarlouis mit 45:38. Alles schien jetzt nach Plan zu laufen.

Nach der Pause aber riss der Faden völlig. Überhastete Abschlüsse, kurze Pässe, die nicht ankamen, eine miserable Rebound- und Freiwurfe-Quote - plötzlich kippte die Partie und Freiburg zog auf 67:62 davon. Erst dann eröffnete ein Treffer von Neuzugang Portia Durrett und ein Dreier der starken Tisdale die Aufholjagd. Am Ende kam Tisdale auf 20 Punkte, beste Royals-Werferin war Niedola mit 21 Punkten.

Trainer Paar war trotz der zwischenzeitlichen Holper-Phasen mit dem Spiel seines Teams zufrieden: "Ich habe gewusst, dass es eng wird, weil wir anders als Freiburg bislang noch kein Spiel nach der Winterpause hatten. Wir müssen daher erst noch unseren Rhythmus finden." Generell ist der Trainer aber optimistisch: "Das kriegen wir hin. Der Sieg heute war auf dem Weg Richtung Playoffs ein ganz wichtiger."

Mit dem Erfolg verteidigte Saarlouis seinen dritten Tabellenplatz und hat das Saisonziel Playoffs weiter fest im Visier. "Und wenn dann Monique Smalls nach ihrer Verletzung wieder fit ist, ist alles drin", glaubt Paar.

Mit dem Debüt von Neuzugang Durrett (neun Punkte, acht Rebounds) war der Trainer ebenfalls zufrieden: "Sie ist ja erst vor zehn Tagen gekommen. Bis sie richtig integriert ist, wird es noch bis Ende Januar dauern. Aber sie hat einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Sie hat eine große Spielintelligenz, und wir sind alle froh, dass sie hier ist."

Serienmeister TSV Wasserburg hat zu Hause das Spitzenspiel gegen Grüner Stern Keltern mit 72:75 verloren und die Tabellenführung an den Gegner abgeben müssen. Beide Teams haben 22 Punkte, Saarlouis folgt mit 18.

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