Nagelsmann soll noch lange bleiben

Sinsheim · Erfolgstrainer Julian Nagelsmann war der gefeierte Star bei der Mitgliederversammlung des Fußball-Bundesligisten 1899 Hoffenheim. Und Mehrheitseigner Dietmar Hopp hatte einen Weihnachtswunsch.

Als Julian Nagelsmann noch Selfies mit den Mitgliedern der "Unbesiegbaren" machte, war für Dietmar Hopp bereits die Zeit für einen ersten Weihnachtswunsch gekommen. "Ich habe die Hoffnung und den Glauben, dass es mit Julian länger hält, als manche unken", sagte der Mehrheitseigner des Fußball-Bundesligisten 1899 Hoffenheim nach der Jahreshauptversammlung am späten Montagabend.

Wenn es nach Hopp geht, soll sein Erfolgstrainer noch viele Versammlungen bei der TSG erleben - obwohl die kaum noch für möglich gehaltene Rettung vor dem Abstieg in der vergangenen Spielzeit, die 13 ungeschlagenen Partien in der laufenden Saison und der vierte Platz in der aktuellen Tabelle die Begehrlichkeiten der Konkurrenz geweckt haben.

"Julian steht natürlich im Fokus anderer", sagte Hopp über Nagelsmann, der noch bis Juni 2019 im Kraichgau unter Vertrag steht: "Aber er ist sicher keiner, der einen Schnellschuss macht. Er will beweisen, dass er nachhaltig mit Erfolg arbeiten kann. Das möchte er am Beispiel Hoffenheim zeigen."

Zuvor hatte Hopp während der rund zweistündigen Versammlung dafür gesorgt, dass der Coach von den 351 anwesenden Mitgliedern (insgesamt 7155) in der Mehrzweckhalle der Sinsheimer Carl-Orff-Schule gefeiert wurde. "Ich freue mich sehr, dass ich heute bei der Versammlung eines Erstligisten bin. Das verdanken wir Julian und seiner grandiosen Rettungsaktion. Er hat uns die Klasse gehalten", rief der 76-Jährige - und erntete dafür tosenden Applaus.

Dass die Hoffenheimer in der laufenden Spielzeit noch ungeschlagen sind, sieht Hopp als Verdienst Nagelsmanns, der neben Sportchef Alexander Rosen, Kapitän Eugen Polanski sowie den Profis Pirmin Schwegler und Kerem Demirbay bei der Versammlung dabei war. "Herzlichen Dank, Julian", sagte Hopp in Richtung des Trainers: "Dank dir und deinem Team spielen wir eine solch grandiose Rolle in der Bundesliga-Runde."

Trotz dieser grandiosen Rolle wollte sich der Milliardär mit Blick auf neue Saisonziele nicht aus dem Fenster lehnen. "Im vergangenen Jahr hatte ich große Angst, dass wir absteigen. Nun, diese Angst habe ich dieses Jahr nicht - mehr sage ich dazu aber nicht", äußerte Hopp. Obwohl er die Saisonziele nicht nach oben korrigieren möchte, sollten sich die TSG-Verantwortlichen dennoch mit der ersten Europacup-Teilnahme ihrer Clubgeschichte befassen. Schließlich schafften es in der Bundesliga-Historie alle Vereine, die nach 13 Spiele ungeschlagen waren, am Ende auch in den Europapokal.

Wohin die Reise der TSG geht, könnte schon vor Weihnachten klar sein. Falls die Hoffenheimer nach den ausstehenden drei Partien bei Eintracht Frankfurt an diesem Freitag, gegen Borussia Dortmund und Werder Bremen immer noch ungeschlagen sind, können sich Nagelsmann und Co. die Europakarte schon einmal unter den Christbaum legen.

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