„Rocky“ kämpft bis aufs Blut

Köllerbach · Die Hoffnungen des KSV Köllerbach, doch noch in die Playoffs einzuziehen, sind nach dem hohen Sieg gegen Tabellenführer Aalen noch vorhanden. Am Samstagabend überzeugte auch ein neuer Bulgare bei seinem Debüt.

 Etienne Kinsinger (in Rot) zeigte gegen Deniz Menekse beim 5:0, warum er Nachwuchsringer des Jahres wurde. Foto: Bauer/Blitzlicht

Etienne Kinsinger (in Rot) zeigte gegen Deniz Menekse beim 5:0, warum er Nachwuchsringer des Jahres wurde. Foto: Bauer/Blitzlicht

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Die Ringer des KSV Köllerbach haben ihre Mini-Chance auf das Erreichen des Playoff-Halbfinals um die deutsche Meisterschaft gewahrt. Bundesliga-Spitzenreiter KSV Aalen kam am Samstag in der Kyllberghalle mit 6:18 böse unter die Räder. Zwar waren die bereits fürs Halbfinale qualifizierten "Ostalbbären" nicht in Bestbesetzung angetreten, aber auch die Saarländer hatten Personalprobleme. "Melonin Noumonvi hat keine Freigabe erhalten, weil er im Halbfinale der französischen Meisterschaft kämpfen muss", erklärte Köllerbachs Mannschaftsverantwortlicher Thomas Geid . Für den Franzosen stand der Bulgare Stanislav Kanev erstmals auf der Bundesliga-Matte. Sein Spitzname ist "Rocky" - wegen seiner Ähnlichkeit zu US-Schauspieler Sylvester Stallone .

"Hast du schon mal einen Rocky-Kampf gesehen, in dem er nicht blutet?", scherzte KSV-Trainer Hüseyin Dincay. Und wirklich - Kanev bekämpfte in der Klasse bis 98 Kilo griechisch-römisch seinen Gegner Ramsin Azizsir buchstäblich bis aufs Blut. Nach 24 Sekunden holte sich der Köllerbacher eine Platzwunde am rechten Auge, nach gut vier Minuten blutete auch der Aalener. Erst führte der starke Azizsir 2:0, dann glich Kanev zum 2:2 aus und holte einen Zähler. "Ich war vor dem Kampf eigentlich nicht aufgeregt", sagte "Rocky". "Jetzt kann ich es kaum glauben, wie viel Spaß das heute gemacht hat."

Vor dem ersten Kampf wurde Etienne Kinsinger als deutscher Nachwuchsringer des Jahres geehrt. In der Klasse bis 66 Kilo unterstrich Kinsinger, warum diese Auszeichnung gerechtfertigt ist: Beim 5:0 ließ der Greco-Spezialist Deniz Menekse nicht die Spur einer Chance.

"Busfahrer" nennen Ringer Gegner, die eigentlich nicht die Qualität haben, in der entsprechenden Liga mitzuringen. Oleksandr Khotsianivskyi (130 Kilo Freistil) fertigte seinen "Busfahrer" Nebil Iliazi in nur 57 Sekunden ab, Andrij Shyyka (75 Kilo Freistil) brauchte bis zum 16:0 über Hassab Omeirate 33 Sekunden länger. Enger ging es zu beim 3:1 von Kapitän Jan Fischer gegen Mateusz Wolny. Marc Antonio von Tugginer und Dennis Decker unterlagen jeweils knapp. "Ich hatte mir einen Sieg, einen guten Kampf und einen Mannschaftserfolg gewünscht", sagte Decker, der am Samstag 21 Jahre alt wurde. "Zumindest zwei Sachen sind in Erfüllung gegangen. Jetzt feiern wir bis morgen früh."

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