Sprachgenie bis Chamäleon

Leipzig. Aufsteiger RB Leipzig mischt die Fußball-Bundesliga auf. Auch vor dem Topspiel gegen den FC Schalke 04 an diesem Samstag (18.30 Uhr) sprechen alle über die Arbeit von Sportdirektor Ralf Rangnick und Trainer Ralph Hasenhüttl. Die Spieler des Spitzenreiters stehen gar nicht so sehr im Fokus, dabei ist die Zusammenstellung geradezu genial gelungen. Die SZ stellt das Team vor.

 Er steht zurecht im Mittelpunkt: Der Schwede Emil Forsberg ist Sieggarant und Seele im Pressing-Spiel des Bundesliga-Tabellenführers RB Leipzig. Foto: dpa

Er steht zurecht im Mittelpunkt: Der Schwede Emil Forsberg ist Sieggarant und Seele im Pressing-Spiel des Bundesliga-Tabellenführers RB Leipzig. Foto: dpa

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Peter Gulacsi (26): Ungarischer Nationaltorhüter, hat sich als Nummer eins bei RB Leipzig durchgesetzt. Mit beiden Füßen stark am Ball, leitet die Mannschaft von hinten, strahlt große Ruhe aus.

Benno Schmitz (22): Überzeugte zuletzt hinten rechts. Jung, aber erfahren. Sammelte schon bei RB Salzburg Erfahrung in der Europa League, beidfüßig, starke Technik.

Marvin Compper (31): Einst deutscher Nationalspieler, Routinier im Team, gilt als Sprachgenie: Er kann neben Deutsch auch Englisch, Französisch und Italienisch.

Willi Orban (24): Der Lauterer Junge hat die Querelen um seinen Wechsel längst weggesteckt. Die Fans des 1. FC Kaiserslautern hatten Orban an den Pranger gestellt, weil er den Traditionsverein hinter sich ließ und sich dem finanzstarken Club anschloss. In Leipzig unumstrittener Abwehrboss, macht in dieser Saison noch mal einen gewaltigen Schritt nach vorne.

Marcel Halstenberg (25): Der bodenständige Niedersachse spielte schon für Hannover 96 , Borussia Dortmund und den FC St. Pauli. Blüht hinten links auf und war in allen zwölf Liga-Spielen dabei.

Naby Keita (21): Nationalspieler Guineas, lockerer Typ, vor der Saison für stattliche 15 Millionen Euro aus Salzburg geholt. Brauchte etwas Zeit, wird immer besser und hat angesichts seines jungen Alters noch gewaltiges Potenzial.

Diego Demme (25): Laufstark, geht enorme Wege im Mittelfeld. Kam schon zu Drittliga-Zeiten aus Paderborn. Gilt vor jeder Saison als Wackelkandidat, setzt sich aber immer wieder durch.

Stefan Ilsanker (27): Naturbursche aus Österreich, robust, vielseitig. Der 1,88 Meter große Modellathlet ist eine wichtige Säule im Defensivbereich, stark im Kopfballspiel und in der Balleroberung.

Dominik Kaiser (28): Wenn RB Leipzig ein Urgestein hat, dann ihn. Kam 2012 für 100 000 Euro aus Hoffenheim, kickte schon in der Regionalliga für Leipzig. Der Kapitän gilt als Chamäleon, kann sich an jede Mannschaft anpassen.

Emil Forsberg (25): Der Schwede ist mit sieben Vorlagen Top-Vorbereiter der Liga, erzielte nebenbei fünf Tore. Mit viel Tempo und unglaublicher Ballsicherheit umkurvt Forsberg seine Gegner und gilt als Sieggarant und Seele des Pressingspiels von RB. Und: Er steigert den Glamour-Faktor. Heiratete im Sommer seine Freundin Shanga (23), ebenfalls Fußballerin, und feierte mit 180 Gästen auf einem Schiff eine echte Traumhochzeit.

Yussuf Poulsen (22): Der hoch veranlagte Däne hatte 2013 viele Erstliga-Angebote, ging aber mit RB in die 3. Liga. Der technisch starke, schnelle 1,93-Meter-Mann hat Abitur, will später studieren: Wirtschaft oder Jura.

Timo Werner (20): Der Durchstarter bei RB. Die meisten Sprints, die meisten Tore (7). Mit seiner Schnelligkeit steht der vor der Runde vom VfB Stuttgart gekommene Schwabe für den Hochgeschwindigkeitsfußball von Hasenhüttl.

Oliver Burke (19): Schottisches Kraftpaket, entstammt der Jugendakademie von Nottingham Forest. Ist immer noch eine Art Geheimwaffe, kommt meistens erst zur zweiten Halbzeit, bringt dann noch mal enormen Schwung.

Davie Selke (21): Vielleicht der einzige echte Verlierer des Leipziger Höhenfluges. Der Sieben-Millionen-Euro-Mann, der den Bundesligisten Werder Bremen verließ, um in der 2. Liga für Leipzig zu spielen, kam nach dem Aufstieg bislang nur sieben Mal zum Einsatz, einmal von Beginn an. Trägt sein Los mit Fassung, kein Murren.

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