Mees meldet sich zurück

Sinsheim · Sechs Mal hat der Lebacher Joshua Mees in dieser Saison bereits für die Hoffenheimer U23 getroffen. Nach Verletzungsproblemen und einer missglückten Leihe nach Freiburg will der 20-Jährige jetzt durchstarten.

Kein Spieler hat in der A-Junioren-Bundesliga mehr Tore für die TSG Hoffenheim erzielt als Joshua Mees. Der Lebacher traf insgesamt 30 Mal für die U19, dazu kommen 17 weitere Tore in der U17. Und auch in der aktuellen Regionalliga-Saison hat der Angreifer bereits sechs Mal für die U23 getroffen. Ganz klar: Mees kämpft sich nach langer Verletzung und einem zwischenzeitlichen Vereinswechsel nach Freiburg wieder nach oben. An diesem Sonntag empfängt er mit seinem Team den Spitzenreiter SV Elversberg (14 Uhr).

Werner und Brandt vor Nase

"Ich war damals selbst überrascht, dass ich als junger Jahrgang so viele Einsätze in der U17 bekommen habe", blickt der heute 20-Jährige auf seine erste Saison im TSG-Trikot zurück. Als Mees im Sommer 2011 vom 1. FC Saarbrücken in den Kraichgau gewechselt war, traute ihm trotz einiger Lehrgänge bei der U15-Nationalmannschaft noch niemand den Sprung zu. Doch Mees fasste schnell Fuß und avancierte mit 22 (von 26 möglichen) Einsätzen zum Stammspieler.

Ein bisschen hat "Joshi" das Kicken auch in die Wiege gelegt bekommen. Vater Christoph stürmte in der Saison 1986/1987 eine Spielzeit für den FCS in der 2. Liga und war auch sein erster Trainer beim FV Lebach. Zum FCS wechselte Mees zur U13, nach der U16 nach Hoffenheim. Und nach seiner B-Jugend-Zeit wurde er in der A-Jugend zwei Jahre vom heutigen Bundesliga-Trainer Julian Nagelsmann gefördert, im ersten wurde er deutscher Meister und stand beim Endspiel in Hannover (5:0 gegen Hannover 96 ) in der Startelf. "Im zweiten Jahr haben wir diese Rekordsaison noch einmal getoppt, leider ist uns dann aber im Finale die Krönung verwehrt geblieben", sagt Mees, der Bundesliga-Torschützenkönig geworden war und in beiden Halbfinals gegen RB Leipzig (3:2, 3:2) sowie im Endspiel gegen Schalke 04 (1:3) getroffen hatte.

Obwohl er regelmäßiger Gast bei DFB-Lehrgängen war, kam es nie zu Länderspiel-Einsätzen. "Ich hatte da gute Jungs wie Timo Werner und Julian Brandt vor meiner Nase", sagt Mees. Im Sommer 2015 absolvierte er die Vorbereitung im Profi-Kader, traf dann drei Mal in vier Spielen für die U23 - und wurde am Ende der Transferperiode an den SC Freiburg ausgeliehen. Noch bevor er seine erste Partie für die Breisgauer bestreiten konnte, streifte er in der internationalen U20-Spielrunde in den Partien gegen Italien und Polen erstmals das Trikot der Nationalmannschaft über. Es schien aufwärts zu gehen, beim Zweitliga-Auftakt in Kaiserslautern saß er auf der Bank. Doch danach ging gar nichts mehr.

Kein Profi-Einsatz in Freiburg

Aufgrund einer nie exakt diagnostizierten Fehlstellung fiel Mees mit Rückenbeschwerden wochenlang aus und absolvierte mehr Reha-Übungen als Einheiten bei Christian Streich. "Ich musste immer wieder abbrechen und konnte erst ab März wieder voll trainieren", sagt Mees, der letztlich auf sechs Einsätze in der Freiburger U23, null bei den Profis und null Spielrhythmus zurückblickt. Dass die Profis in die Bundesliga aufstiegen und die U23 in die Oberliga runter musste, ließ eine für Mees unangenehme Situation entstehen. Doch zum Glück für ihn einigten sich beide Clubs darauf, die für zwei Jahre beschlossene Leihe zu reduzieren.

Nun beginnt also in der U23 die zweite TSG-Periode des Saarländers, der sich anfangs noch mit muskulären Problemen plagte und sich beim 1:1 in Kaiserslautern Ende August eine Außenbandverletzung zuzog, die ihn für weitere zwei Wochen außer Gefecht setzte. Seit Mitte September ist Mees beschwerdefrei, sammelt Spielpraxis - und trifft. "Er findet zu alter Stärke zurück und hatte zuletzt eine gute Quote", lobt Trainer Marco Wildersinn.

Mees selbst will vorerst alles auf die Karte Profi-Fußball setzen. "Ich möchte verletzungsfrei bleiben, so viele Spielminuten wie möglich sammeln, so oft es geht bei der Ersten mittrainieren und mich so für den Profi-Kader empfehlen."

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