Der Nachwuchs hat es schwer

Saarbrücken · Die U23 des 1. FC Saarbrücken existiert nicht mehr. Deshalb ist es für Talente nicht leicht, im Aktiven-Bereich Spielzeit zu bekommen. Das gilt auch für Jens Meyer, der trotz guter Vorbereitung vorwiegend zuschauen muss.

 FCS-Stürmer Jens Meyer

FCS-Stürmer Jens Meyer

Foto: Schlichter

Sie sind jung, Saarländer, Vollblut-Fußballer und spielen für den 1. FC Saarbrücken . Doch damit sind die Gemeinsamkeiten von Patrick Schmidt und Jens Meyer aufgebraucht. Denn während der 23-jährige Blieskasteler Schmidt derzeit einen Lauf hat, muss sich der 20-jährige Lebacher Meyer mit der Reservistenrolle zufriedengeben. "Paddi und Kevin sind einfach Maschinen", sagt Meyer über seine Mannschaftskollegen Schmidt und Behrens, "da ist es ganz schwer, vorbeizukommen."

Beim 3:3 gegen den 1. FC Kaiserslautern II am Montag traf Schmidt zum zwölften Mal in dieser Spielzeit, für Behrens war es Treffer Nummer fünf. "Patrick trifft, auch wenn er manchmal nicht richtig im Spiel zu sein scheint", lobt FCS-Trainer Dirk Lottner und zeigt großes Verständnis für die Situation von Talent Meyer: "Er hat eine sehr gute Vorbereitung gespielt. Jetzt fehlt ihm der Spielrhythmus. Das ist ganz schwer für so einen jungen Burschen. Er muss einfach jetzt dran bleiben."

Weil der FCS unter der sportlichen Leitung von Milan Sasic die U23 abgeschafft hat, haben Spieler wie Meyer, Ivan Sachanenko, Sebastian Brenner oder Johannes Rossfeld nur in den Saarlandpokal-Spielen Spielzeit. "Gerade als junger Spieler sind Spielpraxis und Selbstvertrauen enorm wichtig", sagt Meyer.

Dass der FCS es in dieser Saison noch nie geschafft hat, Spiele schon nach einer Stunde für sich zu entscheiden, verschärft diese Situation. Statt mal für 30 Minuten eingewechselt zu werden, blieben für die Reservisten bislang zumeist nur Kurzeinsätze. "Jens muss einfach weiter den Mut haben, sein Spiel durchzuziehen", rät Schmidt, "er hat die nötige Qualität, und er wird auch seine Chance bekommen."

Meyer, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, lässt sich nicht hängen und denkt nicht daran, sich im Winter ausleihen zu lassen. "Mein Ziel ist es, erster Einwechselspieler zu werden", sagt Meyer, "letztes Jahr habe ich beim Spiel in Homburg meinen Einstand gefeiert. Wäre schön, wenn ich beim einzig wahren Saarderby wieder dabei sein könnte vor einer bestimmt großartigen Kulisse." Die erwartet auch Schmidt bei seiner Rückkehr zum Ex-Verein. "Ich stelle mich auf einige Pfiffe ein", sagt er, "aber ich habe mit Herbert Eder, Jens Kiefer und vielen anderen noch guten Kontakt. Ich war schon mehrfach im Stadion und bin von vielen Leuten nett empfangen worden. Wir alle sind heiß auf dieses Spiel."

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