Ein Spiel wie das Wetter – trist

Völklingen · Ausgerechnet vor dem Derby gegen den FC Homburg am kommenden Samstag scheint der 1. FC Saarbrücken in eine kleine Formkrise zu schlittern. Darauf deutet jedenfalls die Leistung beim 3:3 gegen den FCK II hin.

 Die Spieler des 1. FC Saarbrücken verlassen nach dem 3:3 gegen den 1. FC Kaiserslautern II mit hängenden Köpfen den Rasen im Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion. Foto: Schlichter

Die Spieler des 1. FC Saarbrücken verlassen nach dem 3:3 gegen den 1. FC Kaiserslautern II mit hängenden Köpfen den Rasen im Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Montagabend, kurz vor 21 Uhr. Wie ein begossener Pudel stapft Dirk Lottner, Trainer des Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken , durch den strömenden Regen Richtung Kabine des Völklinger Hermann-Neuberger-Stadions. Gerade hat seine Mannschaft beim 3:3 (2:1)-Unentschieden gegend den 1. FC Kaiserslautern II zwei Punkte verschenkt. "Ein enttäuschender, ernüchternder Abend", räumte Lottner ein, "wir haben 2:0 geführt und es dann nicht geschafft, eine gewisse Souveränität in unser Spiel zu bringen. Wir haben den Gegner immer wieder durch unnötige Ballverluste eingeladen."

Der FCS hatte vor 2100 Zuschauern im strömenden Regen und unter trotz Zusatzleuchten immer noch unbefriedigenden Lichtverhältnissen gut begonnen. Kevin Behrens hatte die Saarländer mit absolutem Willen und großem körperlichen Einsatz in Führung gebracht (2. Minute) und auch das 2:0 durch Patrick Schmidt (35.) mit einem Sololauf über das halbe Feld eingeleitet. Doch die Spielweise zwischen den Treffern war eher den äußeren Bedingungen angepasst: trist.

"Wir haben extrem weit auseinander gestanden und so Räume geschaffen, in denen Kaiserslautern mit den schnellen Außen nach vorne kommen konnte", analysierte Lottner die erste Hälfte. Doch es sollte auch im zweiten Durchgang lange nicht besser werden: "Wir wollten die Räume enger machen, aber den Fluss nach vorne beibehalten. Doch der ist völlig verloren gegangen. Wir hatten gar kein Tempo mehr in unseren Aktionen."

Lautern kam nach einem Konter noch vor der Pause zum Anschlusstreffer. Der nicht überzeugende Alexander Hahn bugsierte den Ball ins eigene Tor (42.). Auch das 2:2 (79.) fiel über die Außen, Nils Seufert vollendete. Der FCS erwachte, kam zu Möglichkeiten und zum 3:2 durch Mario Müller mit einem überraschenden Schuss aufs kurze Eck (86.). Doch in der Nachspielzeit traf Lauterns Christoph Becker zum nicht unverdienten Ausgleich - wieder über die Außenbahn eingeleitet. "Wir sind alle am eigenen Strafraum, und es ist mir immer noch ein Rätsel, wie wir das nicht verteidigen konnten", ärgerte sich Lottner, "wir müssen einfach cleverer sein und das Ding runterspielen."

Dass man keine 38 Spiele auf höchstem Niveau bestreiten kann, ist klar. Doch der FCS scheint ausgerechnet vor dem Derby am kommenden Samstag gegen den FC Homburg in ein kleines Formtief zu fallen. "Wir mussten die letzten Wochen oft an unser Maximum heran, was die Intensität angeht", sagte Lottner, "wir müssen ganz genau beobachten, wer jetzt den Akku schnell wieder aufladen kann, und dann dementsprechend handeln."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort