Neues Ziel: Raus aus dem Keller

Homburg · Vom vorderen Tabellendrittel redet keiner mehr, vielmehr bereits vom Kampf gegen den Abstieg. Fußball-Regionalligist FC Homburg hofft nach dem schlechten Saisonstart heute auf einen Befreiungsschlag.

 Zufriedenheit sieht definitiv anders aus: der Homburger Trainer Jens Kiefer, Co-Trainer Pascal Bach und Vorstands-Chef Herbert Eder (von links). Foto: Schlichter

Zufriedenheit sieht definitiv anders aus: der Homburger Trainer Jens Kiefer, Co-Trainer Pascal Bach und Vorstands-Chef Herbert Eder (von links). Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Wie befreit sich der Fußball-Regionalligist FC Homburg aus der sportlichen Krise? Ein Teil der Fans macht Trainer Jens Kiefer für die Misere verantwortlich und fordert dessen Entlassung. Vorstands-Chef Herbert Eder stärkt ihm dagegen vor dem wichtigen Heimspiel heute Abend gegen den TSV Steinbach (19 Uhr, Waldstadion) den Rücken.

"Jeder Fan hat natürlich ein Recht auf seine eigene Meinung. Deshalb gibt es auch unterschiedliche Reaktionen. Wenn ich das Gefühl hätte, es würde zwischen Trainer und Mannschaft nicht passen, würde ich etwas machen. Aber ich weiß, dass Trainer und Mannschaft gut zusammenarbeiten", sagt Eder. Aus Sicht des Vorsitzenden hängt der Absturz auf den vorletzten Platz auch nicht an der vermeintlich fehlenden Stärke des Kaders. Auch wenn der zur Zeit weit hinter seinen Möglichkeiten zurück bleibe.

"Wenn die Spieler ihr Potenzial auf dem Platz umsetzen, haben wir einen stärkeren Kader als in der letzten Saison. Soll und Ist sind aktuell nicht deckungsgleich", bestätigt Eder die Einschätzung von Angelo Vaccaro. Der Sportvorstand hatte nach der 0:3-Niederlage gegen die TSG Hoffenheim II die gleiche Meinung vertreten. Der Vorstands-Chef weiß aber auch, dass die Probleme mit jedem Rückschlag wachsen. Der FCH braucht einen Befreiungsschlag. Am besten heute.

"Es ist nicht zu beschönigen, dass wir deutlich hinter unseren Saisonerwartungen zurückliegen", sagt Eder und setzt neue Ziele: "Die neue Zielmarke ist, bis zur Winterpause einen Platz oberhalb der Abstiegsränge zu erreichen." Der Vereins-Chef erklärt auch, warum sich die Verantwortlichen gegen Nachverpflichtungen entschieden haben: "Einen Spieler zu verpflichten und zu hoffen, dass das der Heilsbringer ist, halte ich nicht für vernünftig. Das heißt nicht, dass man sich nicht eventuell im Winter bewegt, wenn die Situation es erfordern sollte."

Zudem verfügt der FCH mit Manuel Fischer über einen eigenen Stürmer, der in den Startlöchern steht und heute vermutlich erstmals eingesetzt wird. Nach seiner langen Verletzungspause (Kreuzbandriss im Januar) bleibt allerdings abzuwarten, wie schnell der vor der Saison von den Stuttgarter Kickers geholte Torjäger zu seiner Topform findet.

Trainer Kiefer beschreibt die aktuelle Situation ohne Beschönigung: "Wir haben nach sieben Spielen vier Punkte. Das ist eine miserable Quote. Im Moment steht jede Mannschaft besser da als wir (Schlusslicht Offenbach startete mit neun Minuspunkten, Anm. der Redaktion). Da müssen wir uns erst rauskämpfen." Die von Eder kritisierte Aussage des Kapitäns Kai Hesse, der nach dem Hoffenheim-Spiel sagte, der Verein stünde jetzt im Abstiegskampf, findet Kiefer okay: "Wir wissen, wo wir stehen. Was sollen wir anderes sagen?"

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort