Er spielt Handball, ist Kreisläufer und heißt Schwarzer. Er war auch schon bei allen großen Turnieren dabei - im Publikum. Folglich ist nicht Weltmeister Christian gemeint, sondern sein Sohn Kian. 16 Jahre alt ist er mittlerweile und tritt in die großen Fußstapfen seines Vaters. Beim Sparkassen-Cup in Merzig von kommenden Sonntag an ist Kian erstmals im Aufgebot der Saarauswahl und misst sich mit internationalen Gegnern wie Island (Sonntag, 16 Uhr).

"Es ist schon schwierig, immer mit meinem Vater verglichen zu werden. Wir sind momentan noch zwei völlig verschiedene Spielertypen. Er ist ja wesentlich größer und konnte viel mehr mit Sperren arbeiten", erklärt Kian. Als Kind hatte er allerdings ganz andere Pläne. "Ich wollte eigentlich immer Fußballprofi beim FC Bayern München werden. Erst als ich zehn Jahre war, ist mein Interesse am Handball gestiegen. Und dann habe ich auch mit Fußball aufgehört", sagt er.

Eine gute Entscheidung, wie sich inzwischen herausstellt. Mit dem SV 64 Zweibrücken spielt er in der B-Jugend-RPS-Oberliga und ist dort zum Führungsspieler gereift. "In den vergangenen Jahren war ich eher ein Mitläufer. In dieser Saison habe ich mehr Verantwortung bekommen und sollte vorweg gehen. Damit hatte ich am Anfang Probleme", erinnert er sich selbstkritisch. Inzwischen kommt er mit seiner Rolle immer besser zurecht. "Das wird ein verdammt spannendes Rennen um die Meisterschaft", prophezeit Kian.

Vorher steht für ihn aber ein ganz besonderes Turnier an - der Sparkassen-Cup in der Thielsparkhalle, bei dem sieben Junioren-Nationalmannschaften und die Saar-Auswahl aufeinander treffen. "Ich freue mich richtig auf Merzig. Das ist ja quasi mein erstes Länderspiel. Dass ich das mit Freunden vor meiner Familie und vielen Bekannten erleben darf, ist etwas ganz Besonderes", sagt der 16-Jährige.

Der Handballverband Saar darf bei den Auftritten auf Spieler des Jahrgang 1997 zurückgreifen, die eigentlich schon zu alt sind. Daher sieht Kian Schwarzer die Chance auf ein gutes Abschneiden: "Wir sind gut aufgestellt und haben Chancen auf das Halbfinale."

Im kommenden Jahr könnte Schwarzer junior dann einen weiteren Schritt gehen, der den Vergleich mit dem Vater nochmals verstärkt, und erstmals im Deutschland-Trikot auflaufen - wenn auch zunächst "nur" in einer Jugend-Nationalmannschaft. Papa Christian hat 318 A-Länderspiele bestritten, ist Europameister (2004) und Vize-Europameister (2002), Weltmeister (2007) und Vize-Weltmeister (2003/dort übrigens bester Spieler des Turniers) sowie Silbermedaillengewinner bei Olympia (2004).

Obwohl Kian im Doppel-Jahrgang 1998/1999 zu den jüngeren Spielern zählt, erhielt er schon eine Einladung zu einem Nationalmannschafts-Lehrgang und hofft, sich dort auch durchsetzen zu können. Entscheidend könnten dabei die Erfahrungen seines Vaters sein. "Er gibt mir unglaublich viele Ratschläge. Außerdem hilft er mir mit zahlreichen Rückmeldungen. So kann ich mein Spiel immer weiter verbessern", erklärt Kian. Bis zu neun Mal trainiert er pro Woche und arbeitet hart an sich. Die Fußstapfen, in die er treten will, sind aber auch groß.

Zum Thema:

Auf einen BlickInternationales Handball-Topturnier für A-Jugend-Nationalmannschaften in der Merziger Thielsparkhalle:27. Dezember: Vorrunde: 16 Uhr: HV Saar - Island; 17.10 Uhr: Russland - Schweiz; 18.20 Uhr: Niederlande - Polen; 19.30 Uhr: Deutschland - Rumänien.28. Dezember: Vorrunde: 10.30 Uhr: HV Saar - Polen; 11.40 Uhr: Niederlande - Island; 12.50 Uhr: Schweiz - Rumänien; 14 Uhr: Deutschland - Russland; 15.10 Uhr: Island - Polen; 16.20 Uhr: HV Saar - Niederlande; 17.30 Uhr: Deutschland - Schweiz; 18.40 Uhr: Rumänien - Russland.29. Dezember: Finalrunde: ab 10.30 Uhr kleine Halbfinals; ab 12.30 Uhr große Halbfinals; 15.30 Uhr: Spiel um den 7. Platz; 17 Uhr: Spiel um den 5. Platz; 18.30 Uhr: Spiel um den 3. Platz; 20 Uhr: Endspiel um den Turniersieg. red