ICE nach Paris fährt zuverlässig

Saarbrücken. Damit hat die Deutsche Bahn nicht gerechnet: Die täglich fünf ICE-Verbindungen Frankfurt-Saarbrücken-Paris werden deutlich stärker nachgefragt als erwartet. "Paris übt ganz offensichtlich eine gewisse Anziehungskraft aus", räumte gestern Bahn-Pressesprecher Torsten A. Sälinger gegenüber unserer Zeitung ein

Saarbrücken. Damit hat die Deutsche Bahn nicht gerechnet: Die täglich fünf ICE-Verbindungen Frankfurt-Saarbrücken-Paris werden deutlich stärker nachgefragt als erwartet. "Paris übt ganz offensichtlich eine gewisse Anziehungskraft aus", räumte gestern Bahn-Pressesprecher Torsten A. Sälinger gegenüber unserer Zeitung ein. Die scheint so groß zu sein, dass die Bahn inzwischen sogar noch weitere ICE-Züge einsetzen könnte. Doch das lässt sich laut Sälinger aus technischen Gründen voraussichtlich nicht vor 2011 verwirklichen. Der Grund: Die Bahn verfügt nicht über genug Hochgeschwindigkeitszüge, die technisch geeignet sind, grenzüberschreitend auch in Frankreich zu fahren. Sechs ICE stünden derzeit dafür zur Verfügung, vier davon seien täglich im Einsatz. Die anderen zwei müsse man bereit halten, falls Pannen auftreten oder wegen Wartungsarbeiten an Zügen Ersatz benötigt wird. Die Bahn habe bei der Industrie bereits weitere Frankreich-taugliche ICE bestellt. Diese würden aber erst 2011 ausgeliefert.Auf der Verbindung Frankfurt-Saarbrücken-Paris werde es in den kommenden Monaten voraussichtlich nicht zu Zugausfällen kommen. Die Achsen, die an zahlreichen ICE-Zügen des Typs ICE-T mit Neigetechnik wegen technischer Mängel ersetzt werden müssen, funktionierten an den Frankreich-tauglichen ICE vom Typ ICE M 3 normal.

Hochgeschwindigkeitszüge, deren Achsen ausgetauscht werden müssen, seien derzeit ausschließlich auf folgenden Fernverkehrsstrecken im Einsatz: Dortmund-Frankfurt-Nürnberg-Passau-Wien beziehungsweise Stuttgart-Zürich und Wiesbaden-Frankfurt-Dresden. Auf der Hochgeschwindigkeits-Strecke Frankfurt-Saarbrücken-Paris plagt die Bahn dagegen ein anderes technisches Problem, das bei extremer Winterwitterung auftreten kann: Eisablagerungen an Radkästen. Fallen diese Eisablagerungen bei Tempo 300 auf Schotterboden, kann dieser durch die hohe Geschwindigkeit aufgewirbelt werden und den Unterboden der Züge beschädigen. Dieses Phänomen sei in den vergangenen Monaten bereits mehrfach aufgetreten. Die Techniker der Deutschen Bahn und der Industrie arbeiteten mit Hochdruck an einer Lösung dieses Problems. Reisende seien durch die Folgen der Eisablagerungen und des aufgewirbelten Schotters nicht in Gefahr, betonte die Bahn weiter.

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