Oskar Lafontaine: Härteste Verteilungskämpfe seit Jahrzehnten

Saarbrücken. Linksparteichef Oskar Lafontaine sieht angesichts des rückläufigen Wirtschaftswachstums "die härtesten Verteilungskämpfe der letzten Jahrzehnte" auf Deutschland zukommen. Nur eine starke Linke könne dafür sorgen, dass die soziale Ungleichheit nicht weiter verstärkt werde, sagte er gestern Abend beim Neujahrsempfang der Saar-Linken in Saarbrücken

Saarbrücken. Linksparteichef Oskar Lafontaine sieht angesichts des rückläufigen Wirtschaftswachstums "die härtesten Verteilungskämpfe der letzten Jahrzehnte" auf Deutschland zukommen. Nur eine starke Linke könne dafür sorgen, dass die soziale Ungleichheit nicht weiter verstärkt werde, sagte er gestern Abend beim Neujahrsempfang der Saar-Linken in Saarbrücken. Der Spitzenkandidat für die Landtagswahl bekräftigte vor rund 500 Gästen im IT-Park Saarland seine Kritik am zweiten Konjunkturpaket der Bundesregierung. Das Programm sei eine "Umverteilung von unten nach oben". Besserverdienende würden um das Zehnfache mehr entlastet als Rentner oder Hartz-IV-Empfänger, warf der Linken-Politiker der großen Koalition in Berlin vor. In einer halbstündigen Rede, die wiederholt von Beifall unterbrochen wurde, unterstrich Lafontaine erneut seine Bereitschaft, nach der Landtagswahl das Ministerpräsidenten-Amt zu übernehmen: "Wer anderes behauptet, irrt gewaltig." Dabei ist für Lafontaine klar: "Die Partei, die die meisten Stimmen erhält, stellt den Regierungschef", sagte er an die Adresse des möglichen Koalitionspartners SPD ("ähnliche programmatische Vorstellungen"). Lafontaine las Ministerpräsident Peter Müller kräftig die Leviten. Das Saarland sei in den vergangenen zehn Jahren schlecht verwaltet worden. Die CDU habe dem Land keine neuen Impulse geben können. Die entscheidenden Akzente seien in seiner Regierungszeit gesetzt worden, so Lafontaine. Der Chef der Saar-Linken, Rolf Linsler, äußerte sich bei der Begrüßung der Gäste zufrieden über die Entwicklung der Partei. Sie zähle jetzt 3186 Mitglieder und sei "mit Abstand die drittstärkste politische Kraft im Saarland". Bis Jahresende wolle man die 4000er-Grenze überschreiten. gp

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